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Bal – Honig
Sonntag, 14. November 2010
Aktuell im Kino Seit kurzem besucht Yusuf die Grundschule, wo er Lesen und Schreiben lernt. Sein Vater Yakup ist Bienenzüchter. Tief im Wald hängt er seine Bienenkörbe in die obersten Wipfel der größten Bäume. Eines Morgens erzählt Yusuf seinem Vater den Traum, den er in der Nacht zuvor hatte. Yakup reagiert barsch: Niemals solle er anderen Leuten seine Träume erzählen. Am selben Tag soll Yusuf vor der Klasse einen Text vorlesen. Plötzlich beginnt er dabei zu stottern.
Als die Bienen überraschend aus der Gegend verschwinden, ist die Lebensgrundlage der Familie in Frage gestellt. Yakup bricht deshalb ins entfernte Gebirge auf. Yusuf stellt daraufhin das Sprechen ein. Die Tage vergehen, ohne dass Yakup zurückkommt. Nach Tagen vergeblicher Suche gemeinsam mit seiner Mutter entschließt sich Yusuf, die Suche nach seinem Vater allein fortzusetzen.
„Bal“ ist der dritte Teil einer rückwärts erzählten Spielfilmtrilogie über die Wiederentdeckung der anatolischen Provinz aus der Sicht des Dichters Yusuf. Er wurde auf der Berlinale mit dem „Goldenen Bären“ für den besten Film ausgezeichnet.
Mit: Bora Alta, Erdal Besikçioglu, Tülin Özen. Buch: Semih Kaplanoglu, Orçun Köksal. Regie: Semih Kaplanoglu. Kamera: Baris Ozbicer. Musik: Tobias Fleig. Türkei 2010. 103 Min. 35mm. Farbe. 1:1,85. Dolby Digital SRD. Türkisch. OmU. Ab 6.

Semih Kaplanoglu
, wurde 1963 in Izmir geboren und studierte dort „Kino und Fernsehen“. Er ist Autor und Regisseur der 52-teiligen Fernsehserie „Şehnaz Tango“. 2000 Spielfilmdebut („Herkes kendi evinde“), mehrfach ausgezeichnet.

Semih Kaplanoglu über „Bal“:
Ich habe versucht, die Kindheit eines Lyrikers zu portraitieren … Mein Ziel war es zugleich, zu zeigen, wie er seine Welt vorfindet, und zwar unvermittelt. Sobald die Menschen lernen, sich mit Zeichen auszudrücken, verlieren sie die unmittelbare Art der Wahrnehmung von Realität. (Interview bei der Berlinale)

Die Presse lobt „Bal“ einhellig:
Ihre letzte Berechtigung hat die dokumentarische, distanzierende Schönheit von „Bal“ darin, dass sie nichts verklärt. (Berliner Zeitung) Mit dem türkischen Film „Honig“ hat ein Werk von bezwingender Schönheit den Goldenen Bären der 60. Berlinale gewonnen. (Frankfurter Rundschau).

http://www.bal-der-film.de/


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