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La Strada: Ganz Graz war zum 13. Mal Bühne
Montag, 13. September 2010
Eröffnet wurde das diesjährige Festival für Straßen- und Figurentheater in den Kasematten mit einer musikalisch-autobiographischen Performance der Gruppe STUDIO PERCUSSION graz – eine der sieben Eigenproduktionen von La Strada. Anhand von Lebensgeschichten der nach Graz immigrierten Musiker wurde ein visuelles Musikstück zusammengestellt, das Venezuela, Kuba, Burkina Faso und Brasilien in Graz vereinte. „Ich spreche nicht gut Deutsch, aber Musik ist Musik, in allen Ländern“, erzählte der immigrierte Brasilianer Edison Tadeu da Silva und bewies dies, sobald er zu trommeln begann. Dass sich die Performance nicht nur auf der Bühne abspielte, war bei La Strada zu erwarten. So schwebte ein Musiker von der Decke und gab den Takt zu einem dreidimensionalen Klangerlebnis von Samba bis Radetzkymarsch an, während die Bühne im Hintergrund von Portraits und Geschichten der Musiker bestrahlt wurde.
Wer gleich nach dem Applaus gegangen ist, hat etwas verpasst: Im Anschluss an die Vorstellung wurde das Publikum zum Tanz einladen. Mit bescheidenem Lächeln standen die etwas zurückhaltenden Österreicher auf und wippten auf und ab. Man merkt: Österreich ist eben nicht Lateinamerika. Doch es ergab sich immerhin ein Kreis von Tanzbegeisterten, die sich gemeinsam mit den Musikern durch die Menge bewegten und das kunterbunte Festival für eröffnet erklärten.
Der Großteil des Festivals fand natürlich wieder auf der Straße, auf Plätzen und sogar in Straßenbahnen statt, wo bei freiem Eintritt nicht nur Besucher, sondern auch zufällige Passanten sowie aus dem Fenster blickende BewohnerInnen in das Geschehen einbezogen wurden. 99 der 120 Vorstellungen wurden für den öffentlichen Raum konzipiert und haben ihr Ziel, die Stadt Graz „als kreativen und rekreativen Raum weiter zu entwickeln“, durch die Vielzahl neuer Begegnungen mit Sicherheit erreicht.
| Sophie Stallegger
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