Vor zehn Jahren gründete die Caritas in der Steiermark das erste Schlupfhaus Österreichs. Seit damals bietet die Einrichtung Jugendlichen, die „auf der Straße stehen", vorübergehend einen Schlafplatz an.

Egal ob ÖsterreicherInnen oder MigrantInnen, Jugendliche, die von zu Hause abgehauen sind oder die einfach nicht nach Hause können, weil sie zu viel getrunken haben oder weil es wieder einmal Ärger gab – das Schlupfhaus bietet allen rasch und unbürokratisch Unterkunft.
„Bis 18 machen wir keine Unterschiede. Egal ob einer Joe oder Chemal heißt" erklärt Karl Polt das niederschwellige Konzept. Und es geht auf: 2005 nahmen 262 KlientInnen die Notschlafstelle (NOST) oder das Beratungsangebot des Schlupfhaus’ in Anspruch. 1174 Übernachtungen verzeichnet die Statistik. Im Schnitt blieben die Jungs und Mädchen dementsprechend vier bis fünf Tage in der NOST. Seit 2000 gibt es neben der reinen Übernachtungsmöglichkeit auch ein ambulantes Angebot mit vier Wohnungen. „Dadurch machen wir uns quasi selbst Konkurrenz", bringt es Karl Polt auf den Punkt. Aber das sei auch gut so. „Durch die Wohnbegleitung sollen Jugendliche lernen allein zu wohnen. Wir helfen beim Einrichten und bei der Haushaltsführung." Das Angebot ist speziell für Jugendliche zwischen 18 und 21 gedacht.

tag.werk. Ein weiteres Angebot neben der NOST, der Einzelbetreuung und der Wohnbegleitung ist das tag.werk: ein Arbeitsprojekt der Caritas, bei dem die Jugendlichen, wenn sie wollen, tageweise und geringfügig arbeiten können. Die Taschen, die tag.werk produziert, sind mittlerweile Kult und ein absolutes „Must Have".

Nähere Informationen zum Schlupfhaus gibt es unter:
http://schlupfhaus.caritas-graz.at
Mühlgangweg 1
8010 Graz
Tel.: 0316/48 29 59;
E-Mail: schlupfhaus@caritas-graz.at