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Bettina Vollath begegnet Danielle Spera |
Sonntag, 16. Mai 2010 | |
Im Rahmen der Reihe KULTUR MACHT MENSCH sprach Kulturlandesrätin Bettina Vollath im Space04 des Kunsthauses Graz mit der ORF-Journalistin Danielle Spera, akkreditierter Direktorin des Jüdischen Museums Wien. Thomas Trenkler, Kulturredakteur des Standard, moderierte eine von vielen Übereinstimmungen geprägte Diskussion über die Themen Frau und Beruf, die Kunst Ausstellungen zu machen, die Finanzierung von kulturellen Angeboten sowie die Rolle der Medien.
Eine grundlegende Neuorientierung des Jüdischen Museums Wien mit seinen beiden Standorten strebt Danielle Spera an: „Es geht mir dabei besonders um eine Entkrampfung der Begegnung von Juden mit Nichtjuden.“ Persönliche Anfeindungen habe sie in der ganzen Zeit seit ihrer Ernennung nie erlebt, betont Spera. Hinsichtlich der gestalterischen Details und neuer Konzepte gab sie sich in Bezug auf konkrete Details äußerst bedeckt, da eine offizielle Präsentation erst mit ihrem Amtsantritt Anfang Juli vorgesehen ist. Vollath betonte, dass auch Graz, etwa durch eine Tagung zum Erhalt der Jüdischen Friedhöfe sowie durch das Begegnungszentrum der Synagoge, Beiträge zum Abbau von Abgrenzungen vor allem bei Jugendlichen geleistet würden. Geld, Politik und Kultur. Die budgetäre Ausstattung ihres Museums sei mit 400.000 Euro zwar bescheiden, erklärte Spera, wenn man sie mit den Standorten in München oder Berlin vergleiche. Trotzdem ließen sich bei Verzicht auf so manche technische Spielereien doch sehr anspruchsvolle Inhalte darstellen und „spannende Geschichten“ erzählen. Trotz der räumlichen Enge sei die Lage der beiden Häuser im Herzen der Wiener Innenstadt unbezahlbar, da man das kulturell interessierte Publikum direkt vor der Haustüre habe. Die geplanten Einschnitte im kulturellen Bereich seien angesichts von milliardenschweren Bankpaketen nur schwer einzusehen, kritisierte Spera den Sparkurs der Politik. Die Kenntnis der eigenen Wurzeln sei sehr wichtig zum Lösen gegenwärtiger Probleme, betonte Vollath, daher hätten Museen eine eminent wichtige Funktion für die Gesellschaft, wobei sie die Rolle des Kulturjournalismus für die Verbreitung hervorhob. Die anschließende Diskussion mit dem Publikum kreiste um moderne Kunst (Spera verfasste ein Buch über Hermann Nitsch) sowie den Umgang einer offenen Gesellschaft mit den Vorstellungen eines radikalen Islam. |Josef Schiffer
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