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Osterfestival PSALM – Paradiesgärten |
Dienstag, 13. April 2010 | |
„Back to the Garden“ lautete das Motto des diesjährigen Grazer Osterfestivals PSALM, das zwischen 27. März und 5. April 2010 die Zuhörer in der aufwändig mit Gartenelementen und -projektionen dekorierten Helmut-List-Halle durch virtuelle klingende Gärten führte. In sieben äußerst unterschiedlichen Vorstellungen wurde für das Publikum erlebbar, welche musikalischen Spuren das Motiv des Gartens in den Kulturen des Orients und Okzidents hinterlassen hat.
Im Zentrum des Festivals stand anlässlich seines Jubiläumsjahres das Oratorium „Cristo nell’orto“ aus der Feder des Hofkapellmeisters Johann Joseph Fux. Sein allegorisches Drama über Christi Seelenqual und Ringen um sein Leiden im Garten Gethsemane erklang erstmals in der Karwoche 1718 in der Wiener Hofburgkapelle. Bei PSALM wurde es von Rubén Dubrovsky und dem Bach Consort Wien in virtuoser Interpretation auf die Bühne der Helmut-List-Halle gebracht. Ambra für die Seele. Georg Friedrich Händel vertonte die mystischen Verse des Hamburger Dichters und Gartenbesitzers Barthold Heinrich Brockes mit den traumhaft schönen Melodien seiner „Neun deutschen Arien“. Brockes verlieh darin seiner Verzückung über die Anschauung der Schöpfungsmacht Gottes tief empfundenen Ausdruck. Interpretiert wurden die neun Arien von der Sopranistin Bibiana Nwobilos, die gleich einem der Arientitel mit „Süßer Blumen Ambraflocken“ verzauberte. Begleitet wurde sie von den Barockinstrumentalisten rund um Rudolf Leopold, die zwischen den Arien eine Telemann-Sonate bzw. eines seiner Pariser Quartette darboten. Der Liebesgarten. Ein umfriedeter Bereich, der vor der Wildheit und den Unbilden des unbekannten und gefährlichen Draußen schützt, war der „Paradies“-Garten in der Vorstellung von Christen wie Muslimen im Mittelalter. Prädestiniert für eine Erkundung dieser Klänge bot Vladimir Ivanoff mit seinem Ensemble Sarbande unter dem Titel „Die verschlossenen Gärten“ mystische Liebeslieder aus dem abendländischen und dem osmanischen Kulturraum aus der Zeit der Renaissance, wobei besonders der reine Sopran von Miriam Andersén die Zuhörer zu begeistern verstand. | js
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