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Umweltzone gegen Feinstaub
Dienstag, 13. April 2010
Die Umweltzone für Graz und Umgebungsgemeinden wurde jetzt endgültig festgelegt, mit einem Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge ist jedoch nicht vor dem Herbst 2011 zu rechnen. Ein Maßnahmenpaket soll inzwischen den positiven Trend der vergangenen Jahre weiter verstärken, erklären Politiker und Experten von Land und Stadt. In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz stellten Umwelt-Landesrat Ing. Manfred Wegscheider, Bürgermeister Siegfried Nagl und seine Stellvertreterin Lisa Rücker ein umfassendes Maßnahmenpaket gegen die immer noch überhöhten Feinstaubwerte dar. Viel Neues enthält das Paket auf den ersten Blick nicht: Neben dem Ausbau der Fernwärme-Versorgung und des öffentlichen Verkehrs sowie der Förderung von alternativen Fahrzeugen sticht lediglich ein Umwelt-Winterticket hervor, das den Pendlern den Umstieg auf Öffis zur Feinstaubzeit schmackhafter machen soll. Der Trend abnehmender Feinstaubwerte „sei aber sehr erfreulich, auch wenn der vergangene Winter aufgrund seiner langen Dauer wieder zu einem leichten Ansteigen der Werte geführt hat“, erklärte Wegscheider.

Umweltzone mit Kompromissen.
Nicht ganz ohne Kontroversen verlief die Festlegung der Umweltzone, aber in der Ausdehnung fand man einen Kompromiss: Es kommt nicht die berüchtigte „Mini-Zone“, ausgespart bleibt aber der Norden von Graz bis zur Kalvarienbergbrücke. Dafür fallen die Umlandgemeinden Seiersberg und Feldkirchen hinein, nicht jedoch die Autobahnen, weil dort ohnehin der „Feinstaubhunderter“ gilt. Eine Entscheidung in Bezug auf die Fahrverbote soll noch in diesem Sommer in Gesprächen mit Minister Niki Berlakovich erfolgen, der für eine bundesweite gesetzliche Regelung mittels Plakettenkennzeichnung nach deutschem Vorbild sorgen soll: EURO-Norm III-Diesel-Fahrzeuge (vor 2006) müssten mit Partikelfiltern nachgerüstet werden, während Modelle nach der Norm EURO I und II (vor 2000) vom endgültigen Fahrverbot, das mit Herbst 2011 angepeilt wird, betroffen sein würden. Für Wirtschaft, Oldtimer und Wenigfahrer soll es jedoch weiter Ausnahmeregelungen geben, die jedoch nicht ausufern dürfen“, betont Rücker.

| js
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