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Frühjahrsvorlesungen: Thomas Macho
Mittwoch, 10. März 2010
Die Frühlings- und Herbstvorlesungen der Akademie Graz antworten auf eine Gegenwartstendenz, die immer ungemütlicher wird. Dem Fortschritt der Moderne wohnt eine Verschleißunruhe inne. Die Vergangenheit wird zunehmend entwertet, die Zukunft ihrer Substanz beraubt. Wer gegen diesen Strom schwimmen will, ermüdet rasch. Jedes Jahr in der Karwoche und im November finden von Montag bis Mittwoch drei Abendvorlesungen zu einem gemeinsamen Thema statt. Die Frühlingsvorlesungen wurden bis 2008 im Styria-Verlag in der Reihe „Bibliothek der Unruhe und des Bewahrens“ publiziert, mit der Frühlingsvorlesung 2009 begann im Residenz-Verlag die neue Reihe „Unruhe Bewahren“ mit ihrem ersten Band unter dem Titel „Barmherzigkeit“ von Dimitré Dinev.
Die diesjährige Grazer Frühjahrsvorlesungen befassen sich mit Abhandlungen zum Thema „Das Leben ist ungerecht“: Krankheiten, Behinderungen, Fragen nach Lebenszeiten und Todesarten stellen die sozialpolitischen Ideale der Gerechtigkeit in Frage.

Macho gibt Antworten. Was nützen Arbeitszeit- und Steuerausgleichszahlungen, Kindergeld und Renten, Versicherungen und Bausparkredite, wenn manche Menschen schon als Kinder sterben, andere dagegen ein Jahrhundert  erleben dürfen? Welche Antworten haben die Religionen und Weisheitslehren der Frage nach dem Widerspruch zwischen Sterblichkeit und Gerechtigkeit erteilt? Den Versuch einer Antwort auf diese Fragen wagt Thomas Macho, Professor für Kulturgeschichte und Direktor des Institutes für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin.
Die Frühjahrsvorlesungen finden in Kooperation mit den Kulturzentrum bei den Minoriten und dem Residenz-Verlag am Montag, 29. März („Grenzen der Gerechtigkeit“), Dienstag, 30. März („Pascals Moderne“) und am Mittwoch, 31. März („et expecto“) im Kulturzentrum bei den Minoriten imCubus, Mariahilferplatz 3/I statt. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr, der Eintrittspreis beträgt für alle drei Vorlesungen 25 bzw. ermäßigt 18 Euro, für eine Einzelvorlesung  11 bzw. 7 Euro. Weitere Infos unter www.akademie-graz.at
| gm
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