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GoGo im Annenviertel: die schönste Ecke in Graz |
Mittwoch, 17. Februar 2010 | |
Das Annenviertel ist um einen Glanzpunkt reicher. Genau gegenüber dem Orpheum steht seit Herbst 2009 ein äußerst ansprechendes Wohngebäude: GoGo. Der Name resultiert aus den an dieser Ecke zusammenlaufenden Straßen St.-GeOrgen-Gasse / OrpheumGasse.
Die Investorengruppe stabulum erkannte das Potenzial einer städtebaulichen Aufwertung dieser bis dato unscheinbaren Straßenecke im aufblühenden Wohnviertel rund um das Kunsthaus und über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren wurde vom Grazer Architekturbüro PURPUR.ARCHITEKTUR in Abstimmung mit der Stadtplanung und der Grazer Altstadtsachverständigenkommission ein Neu-, Umbau- und Sanierungskonzept entwickelt, das bestehende sowie umliegende Gebäude des Grundstücks miteinschließt und berücksichtigt. Eine verheißungsvolle Lücke. Seit den 50er Jahren war das Grundstück mit eingeschossigen Lagerhallen verbaut, die jedoch bereits seit vielen Jahren leer standen. Nun galt es, diese Lücke anspruchsvoll zu schließen, die Lage aufzuwerten und dem Eckensemble neues Leben einzuhauchen. Bei dem Neubau wurden großzügige Geschäftsflächen eingeplant. Das Erdgeschoß wird dabei von einer rund 350 m2 großen multifunktionalen Halle eingenommen. Darüber befinden sich auf fünf Geschoßen 28 Eigentumswohnungen, von 35 m2 aufsteigend bis zum Penthouse mit einer Größe von maximal 160 m2 – edle Wohnungen mit Dachterrasse und Blick auf den Schloßberg. Kein Wunder, dass bereits alle Immobilien verkauft sind. Individualität durch Flexibilität. Die Wohnungen bieten viele Grundrissvariationen, die Planer stellten Flexibilität und offenes Wohnen in den Vordergrund. Auffällig sind die Säulen, die nicht versteckt wurden, sondern selbstbewusst im Raum stehen, zum einen aus statischen Gründen, zum anderen, um die zuvor erwähnte Flexibilität zu ermöglichen. Die Trennwände sind zum Großteil in Leichtbau ausgeführt. Geplant war, dass alle Betonflächen auch als Sichtbeton erhalten bleiben, in manchen Fällen haben jedoch Kundenwünsche das Design etwas verändert. Statt einer Reihe gleichgenormter Fenster finden sich große Parapetunterschiede: manche Fenster beginnen 90cm über dem Boden, andere 30/40 cm oder es handelt sich gar um raumhohe Verglasungen. Ziel war es auch hier, ein individuelles Raumerlebnis zu schaffen, erklärt DI Christoph Kaspar von PURPUR.ARCHITEKTUR. Alt und Neu gesellt sich gern. Das gründerzeitliche Wohnhaus St.-Georgen-Gasse 7 wurde in das neue Ensemble miteinbezogen. Es wurde saniert und seine ehemalige Dachgeschoßebene zum Bestandteil des Neubaus durch eine dreigeschossige Überbauung. Somit passt es sich homogen in das Straßengefüge ein – sowohl größenmäßig als auch ästhetisch. Der aufgesetzte Neubau wurde beispielsweise mit einem Grid, einem Metallraster, versehen, das die Fassadenfarbe des Altbestands aufgreift. In den oberen zwei Geschoßen des Neubaus ist die Fassade leicht zurückgesetzt, damit der Bau nicht zu massiv erscheint. Es entsteht eine interessante Raumwahrnehmung durch schräge, zur Straßenseite hin abfallende Glasflächen. Das Erdgeschoss ist komplett verglast, wodurch das Gebäude zu schweben scheint. Grüne Oase. Besonders spannend ist die Innenhofsituation. Wo früher eine durchgehende Bebauung bis zur Straße vorherrschte, ist ein grüner Innenhof mit einem eingeschossigen Gebäude entstanden. Das bestehende Atelierhaus wurde saniert und steht nun als Solitär im Hof. Die Erschließung des GoGo-Komplexes erfolgt zum einen über die St.-Georgen-Gasse sowie über ein zweites Stiegenhaus in der Orpheumgasse. Daneben liegt der Zugang zu den PKW-Abstellflächen in der hauseigenen Tiefgarage, die sich über das ganze Areal erstreckt. Um den für Rampen benötigten Platz zu sparen, wurde ein Autolift installiert. l Yvonne Bormes
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