Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Die Landesrätin und der Schauspieler
Mittwoch, 17. Februar 2010
Die von Kultur Steiermark initiierte Reihe „Kultur macht Mensch“ hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Begegnungen“ über allgegenwärtige Themen wie Integration, Chancengleichheit, Toleranz oder Schwellenangst in einem kulturellen Kontext zu diskutieren und zu reflektieren. Dabei soll es zum Dialog zwischen Kunstschaffenden, -veranstaltenden und -interessierten kommen. Am 29.Jänner 2010 fand im Grazer Orpheum ein solches Zusammentreffen zwischen Kulturlandesrätin Dr.in Bettina Vollath und dem durch den Film „Die Fälscher“ nun auch international bekannt gewordenen Schauspieler Karl Markovics statt.
Für Vollath stellt es eine Herausforderung dar, Themen wie Angst vor Zuwanderern aufzugreifen und in der Kunst zu thematisieren. „Die Kunst muss den Boden für einen Dialog aufbereiten“, so die Landesrätin. In ihrem Ressort setzt sich Vollath vor allem mit der Cinestyria Filmkunst für künstlerisch und kulturell relevante Film- und TV-Projekte ein und bemüht sich ebenso um Nachwuchsfilmprojekte.

Qualitätskino statt Berieselung.
Doch wie zufrieden sind die Kunstschaffenden, vor allem, wenn es um finanzielle Mittel geht? Markovics beurteilt die österreichische Filmförderlandschaft als zufrieden stellend. Jedoch seien nicht nur politische Maßnahmen zuständig für den Stellenwert des Films, sondern auch das gesellschaftliche Umfeld. Man müsse die Besucherzahlen der heimischen Kinofilme stärken, um Präsenz zu erwirken, aber „eine wirkliche Verbesserung des Stellenwerts des Films kann nur aus sich selbst geschehen“. Dass dem Qualitätskino nicht die gewünschte Aufmerksamkeit zukomme, liegt, laut Vollath, unter anderem am Fernsehen, das eine „reine Berieselungsmaschinerie“ vor allem für Jugendliche darstelle. Im Gegensatz zum positiver zu bewertenden Internet rege es nicht zur aktiven Gestaltung an. Und: Besonders in den Schulen bestehe Nachholbedarf: „Unser Bildungssystem ist träge. Wir müssen uns weg von einer Fehlersuchpädagogik bewegen.“ Innovative Konzepte müssten Tag für Tag gelebt werden. Dazu seien unter anderem Fortbildungsmaßnahmen für PädagogInnen notwendig.
| Melanie Chung
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