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Mittiges.
Archiv - Kultur
Dienstag, 11. April 2006
ImageDie aktuelle Ausgabe des Feuilletonmagazins „schreibkraft" versammelt um den Begriff der „Mitte" Beiträge unter einem breit gespannten Themenbogen.

Vrääth Öhner und Julian Blunk setzen sich mit der „Mitte" in der Geschichte der bildenden Kunst auseinander (der nationalsozialistisch inspirierte Kunsthistoriker Hans Sedlmayr, sah ja den „Verlust der Mitte" als ein Phänomen der Moderne), Wolfgang Kühnelt beklagt eben denselben beim Fußballspiel (wo aktuelle Taktik weitgehend auf das Mittelfeld verzichtet); witzig der Beitrag von Sarah Fötschl, die uns verrät, was es in der Mitte von Büchern und Publikationen so alles zu finden gibt – von Sex über gute Ratschläge bis hin zu „kognitiven Rasiertipps"; originell der Aspekt, unter dem Werner Schandor die in allen Lebensbereichen hypertrophierten Systeme aktueller Gesellschaften betrachtet – nämlich mit dem deutschen Philosophen Hans Vaihinger unter jenem des Gesetzes der „Überwucherung des Mittels über den Zweck". Brillant Stefan Schmitzers schmaler Aufsatz über die Verwechslung von „Einerseits-Andererseits"-Diskursen mit dialektischem Denken; der Beitrag „viertausend, gleißen" des gleichen Autors zeigt übrigens, dass die Gattung peinlichkeitsfreie gesellschaftskritische Lyrik ihre Totengräber aus der Persönliche-Betroffenheits-Fraktion offenbar überlebt hat …
Mitte. Schreibkraft 13, Graz 2006, 85 Seiten, EUR 6,--, bestellbar unter schreibkraft@gmx.at.

KORSO verlost in Zusammenarbeit mit der Schreibkraft-Redaktion 3 Exemplare des aktuellen Heftes beim kulturquiz unter www.korso.at

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