Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Effizienz ist Trumpf beim Klimaschutz
Mittwoch, 17. Februar 2010
Die Erkenntnis, dass sich eine wirkungsvolle Verringerung des CO2-Ausstoßes in erster Linie durch effizientere Produktionsprozesse erreichen lässt, schafft bei steirischen Unternehmen ein gutes Klima für Investitionsbereitschaft in nachhaltige Technologien.

Damit diese Bemühungen von Erfolg gekrönt werden, braucht es einerseits fachliches Know-how und andererseits vernünftige Finanzierungsmodelle mit einem verlässlichen Partner. Beides verspricht eine Kooperation zwischen der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) und der Raiffeisen Landesbank. Mitte Jänner fand bei austriamicrosystems in Unterpremstätten die erste von insgesamt acht gemeinsamen Veranstaltungen statt, durch die Unternehmen motiviert werden sollen, ihre Energieeffizienz zu verbessern.

Reale Gefahr Klimawandel.
Die radikalen Konsequenzen der Erderwärmung sind nur durch ein rechtzeitiges Einbremsen bei den Emissionen von CO2 und anderen klimaschädlichen Gasen zu vermeiden, mahnt Gottfried Kirchengast, Leiter des Wegener Zentrums für Klima und Globalen Wandel an der Karl-Franzens-Universität Graz: „Die kommenden Jahrzehnte sind entscheidend. Daher gilt es jetzt und schnellstmöglich die richtigen Maßnahmen zu setzen, um die Erde für unsere Kinder und Enkel lebenswert zu erhalten.“
Die Folgen allzu sorglosen Wirtschaftens nach alten Gewohnheiten führt Agrarlandesrat Johann Seitinger deutlich vor Augen: „Eine Erwärmung um nur ein Grad mehr lässt die Waldgrenze im Alpenraum um 180 bis 200 Meter ansteigen. Das bedeutet das Ende für die Almen als Natur- und Landwirtschaftsraum. Schon heute kosten die Schäden durch Unwetter weltweit 2.200 Milliarden Dollar. Der Wintertourismus wird in immer höhere Lagen verdrängt und ist in seiner Existenz als wichtige Tourismussparte gefährdet.“

Effizienzpotenziale nutzen.
Trotz der geleisteten Bemühungen liegt noch ein weiter Weg vor uns, betont HR Wilhelm Himmel von der Abteilung Abfall- und Stoffflusswirtschaft des Landes: „Rund 88 Millionen Tonnen CO2 wurden 2007 in Österreich in die Luft geblasen, das sind 10,6 Tonnen pro Einwohner, mehr als in anderen Staaten der EU.“ Maßnahmen wie die Glühlampenverordnung würden in ihren Dimensionen verkannt: „Damit werden europaweit bis 2020 80 TWh Energie gespart. Das entspricht dem Stromverbrauch 23 Millionen Haushalten.“

Energieplanung für Unternehmen. Rund 130 speziell ausgebildete WIN-Konsulenten bilden ab sofort den zentralen One-Stop-Shop für Unternehmen, die ihren Energieeinsatz sinnvoll planen und optimieren wollen. Der RLB Kommerzkunden-Vorstand Johann Jauk streicht die Vorteile für die teilnehmenden Firmen heraus: „Neben dem Beitrag zum Klimaschutz ergeben sich durch Einsparungen am Energiesektor Wettbewerbsvorteile für diese Betriebe.“

Wie das in der Praxis aussehen kann, erläutert WINenergy-Berater Johannes Fresner. „In vielen Unternehmen besteht ein hohes Energie-Einsparungspotenzial“, zitiert er aus einer Studie: „Durch den Einsatz verlustarmer Technologien und die Investition in Prozessoptimierungen sowie Ener-
gierückführung können nicht selten bis zu 20 Prozent eingespart werden.“

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