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Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe brauchen starke Lobby
Mittwoch, 17. Februar 2010
Vom 28. Februar bis 2. März wählen die Selbstständigen in der Steiermark ihre Interessenvertretung. Dr. Christoph Matznetter, Präsident des Wirtschaftsverbandes Österreich, eröffnete Ende Jänner in Graz den Wahlkampf mit seinen VizepräsidentInnen Andrea Jabornik und Toni Hubmann und gemeinsam mit dem steirischen Landespräsidenten Erwin Stross.  „Die kleinen Betriebe in Österreich leiden an einer Krise, die sie nicht verschuldet haben. Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben“, so Dr. Christoph Matznetter. Er fordert ein Paket für Kleinstunternehmen, die an der gegenwärtigen Kreditklemme besonders leiden. Der Finanzmarkt müsse endlich reguliert und zu seiner Kernfunktion zurückgebracht werden: Es geht darum, dass Banken der Realwirtschaft dienen. Sie müssen Partner der Unternehmer sein, nicht ihre Gegner!“ 90 Prozent aller Arbeitgeberbetriebe beschäftigen bis zu neun MitarbeiterInnen in der Steiermark. Diese Klein- und Mittelunternehmen brauchen eine Lobby, die sich für ihre Interessen einsetzt. Das Ziel bei der Wirtschaftkammerwahl 2010 fasst Matznetter so zusammen: “Die Situation der KMU und EPU in unserem Land entscheidend verbessern. Alle unsere Forderungen orientieren sich an diesem Ziel.“

Wirtschaftskammer muss umdenken.
In der Steiermark gibt es 30.000 Einpersonenunternehmen. Der SWV will sich für eine günstigere Arbeitslosenversicherung und für die Abschaffung des Selbstbehaltes von 20 % bei der GSVG Krankenversicherung stark machen. Andrea Jabornik, die selbst Einpersonenunternehmerin ist, betont die Wichtigkeit der sozialen Absicherung der kleinsten Unternehmen: „UnternehmerInnen erreichen oft nicht einmal das Durchschnittseinkommen von Angestellten. Sie müssen wir endlich wirksam absichern, damit sie sich die Selbstständigkeit auch leisten können“, so Jabornik. Vor allem EinpersonenunternehmerInnen mit Kindern können es sich schwer leisten, ein paar Wochen auf ein Einkommen zu verzichten. Dazu kommen Doppel- oder gar Dreifachbelastung, die nicht selten zum Burnout führen können. Selbstständige sind auch viel stärker armutsgefährdet als unselbstständig Erwerbstätige. „Diese soziale Schieflage ist nur einer von vielen Gründen, warum sich Jabornik zusätzlich zu all ihren beruflichen Tätigkeiten in der Interessensvertretung engagiert. Sie fordert, dass auch die Wirtschaftskammer umdenken und eigene EPU Beauftragte und Abteilungen einrichten muss, damit auch die kleinsten Unternehmen – immerhin mehr als 50 Prozent aller in der Steiermark – einen starken Partner haben.

Verstärkte Netzwerkarbeit.
An den Erfolg der Qualität steirischer Produkte glaubt Toni Hubmann, Gründer und Eigentümer von Toni`s Freilandeier. Hubmann will sich für eine verstärkte Netzwerkarbeit einsetzen. Regionale Zusammenschlüsse mehrerer Produzenten und die Einführung von Qualitätssiegeln soll die Position kleiner Unternehmen gegenüber den großen Konzernen stärken. „Wichtig ist, dass die einzelnen Fachgruppenvertreter auch wirklich die Lobby der Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen repräsentieren. Das ist dem SWV in der Steiermark gelungen“, erklärt Erwin Stross und betont auch die Wichtigkeit regionaler Anliegen: Fünf Bezirksorganisationen und AnsprechpartnerInnen in allen Bezirken sind für die Vernetzung und regionale Wirtschaftsanliegen die richtigen PartnerInnen.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, den richtigen Partner zu haben. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband ist Ihre Lobby. Stärken Sie uns mit Ihrer Stimme – gehen Sie wählen! Bei der Wirtschaftskammerwahl von 27. Februar bis 2. März. Gemeinsam holen wir mehr für Sie heraus.

Informationen: www.wirtschaftsverband-steiermark.at
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