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Meldungen - Kultur
Freitag, 16. Oktober 2009
Istanbul Metropolis / Neumondführung im Freilichtmuseum / 6. internationale Keramik-Biennale / Annie Leibovitz im Kunst Haus Wien / „Mein Graz ist dein Graz“ / Kunst mit Rückgrat und ein Abschied von Kurt Flecker / KUG-Abo 2009/10 / Hunger Macht Profite / Erwin Steinhauer liest HC Artmann / filmASIA in Graz / 325 Schneekugeln& 65 KünstlerInnen / „so weiter“ im öffentlichen Raum / Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz / Hier wird bald wieder Kunst gebaut

Istanbul Metropolis

Karikaturen spielen in der Alltagskultur der modernen Türkei eine bedeutende Rolle. Sie ermöglichen die Reflexion des gesellschaftlichen Lebens in pointierter Form. Ibrahim Tapa gehört zu den renommiertesten Karikaturisten der Türkei, seine Istanbul-Karikaturen sind heiter-luftige Abbreviaturen des Großstadt-Irrsinns. Unter dem Schwerpunkt Istanbul Metropolis findet am 20. Oktober um 19.00 Uhr im Literaturhaus Graz die Eröffnung der Ausstellung „Ibrahim Tapa: Istanbul Karikaturen“ statt – mit Musik von BaBa ZuLa.
Ausstellungsdauer: Bis 30. Oktober, täglich 10.00-16.00. Eintritt frei! Infos: www.literaturhaus-graz.at

Neumondführung im Freilichtmuseum

Am 17. Oktober ab 19.00 Uhr bietet das Österreichische Freilichtmuseum Stübing erstmals die Möglichkeit, das Museumstal bei Neumond, also bei absoluter Finsternis zu erleben! Da es im Museumsgelände keine künstlichen Lichtquellen gibt, verspricht dieser Spaziergang durch das größte und eindruckvollste Freilichtmuseum Österreichs eine spannende Reise in die Vergangenheit zu werden. Neben Wissenswertem zum Leben und Alltag werden mystische und spannende Geschichten erzählt. Für einen gemütlichen Ausklang ist gesorgt! Anmeldung erforderlich: 03124/53700
Infos: www.stuebing.at

6. internationale Keramik-Biennale

Bereits zum sechsten Mal findet heuer im Kulturzentrum Kapfenberg die offen ausgeschriebene Internationale Keramikbiennale statt. „At the moment“ ist das Motto des diesjährigen Wettbewerbes. 297 KünstlerInnen aus 37 Nationen haben sich mit insgesamt an die 700 Arbeiten angemeldet. Die Eröffnung am 9. Oktober wird durch eine Keramik-Klang-Performance der Gruppe „die piloten“ (AbsolventInnen der Anton Bruckner Kunstuniversität Linz) umrahmt.  Zum Wettbewerb wird auch ein umfangreicher Katalog erscheinen. Und: Die Wettbewerbsausstellung wird auch im Keramikmuseum Westerwald in Deutschland gezeigt.
Infos: www.kapfenberg.at

Annie Leibovitz im Kunst Haus Wien

Zum zweiten Mal zeigt das KUNST HAUS WIEN mit der Ausstellung „Annie Leibovitz: A Photographer’s Life 1990 – 2005“ ab 30. Oktober Werke einer der berühmtesten Fotografinnen unserer Zeit. Die Ausstellung des Brooklyn Museums, New York, wurde kuratiert von Charlotta Kotik und zeigt 150 Fotografien, davon viele großformatige Werke sowie private Fotos. Annie Leibovitzs Foto-Ikonen sind seit den 70ern sowohl in Magazinen wie „Rolling Stone“ und „Vanity Fair“, „Vogue“ sowie in prominenten Werbekampagnen erschienen und in Kunstmuseen ausgestellt worden.
Infos: www.kunsthauswien.com

„Mein Graz ist dein Graz“

Oder knackiger „mgdg“. So lautet der Titel eines neuen „Stadtführers mit Kultur“, der in der Medienfabrik Graz präsentiert wurde. Eigentlich ist er als eine Art Willkommensgeschenk entstanden, wie die beiden Initiatorinnen Karin Lernbeiß und Verena Michelitsch erzählen: Für ihre AtelierkollInnen im RONDO waren die beiden stets Anlaufstelle, wenn es darum ging sich in der Stadt zurechtzufinden. Wo bekomme ich was? Von Grundlegendem wie einer guten Pizza, bis zum Künstlerbedarfsladen. Und so haben sie kurzerhand ein Startpaket zusammengestellt, bestückt mit einem kleinen, selbst produzierten Führer. Ermöglicht durch die Kultur Service Gesellschaft Steiermark (KSG) konnte dieser nun ausgebaut und professionell gedruckt werden. Und zu Kapiteln über Kunst und Kultur, Freizeit, Essen, Nightlife, Shopping und Ausflügen gesellen sich persönliche Tipps von örtlichen Kunst- und Kulturschaffenden, von Nana Mandl lebhaft illustriert. Das handliche Büchlein ist  in deutscher und englischer Version erhältlich.

Kunst mit Rückgrat und ein Abschied von Kurt Flecker

„Kon-temporär“ heißt ein neues Ausstellungsformat der steirischen Kulturservicegesellschaft. Der Name ist Programm, es geht um zeitgenössische Kunst, die temporär in leer stehenden Lokalitäten gezeigt wird und diese so einer hochwertigen Zwischennutzung zuführt. Initiiert wurde „Kon-temporär“ von Kurt Flecker, und so geriet die Eröffnung der ersten Ausstellung – gestaltet von der Gruppe 77 – zu einem bewegten und bewegenden Abschied der Kulturszene vom scheidenden Kulturlandesrat. KSG-Geschäftsführerin Angelika Vauti bedankte sich bei Flecker für seine aktive und geradlinige Kulturpolitik und für seine Grundüberzeugung, dass Kunst und Politik relevant sein müssen, auch wenn das nicht immer populär sei. Und dieser unterstrich in seiner Eröffnungsrede: „Kunst verträgt sich nicht mit dem Hecheln nach einer Quote; wenn man an die Quote gebunden ist, wird das Rückgrat aufgeweicht.“
An diese Maxime halten sich auch die Mitglieder der Gruppe 77 (Luise Kloos, Hans Kuhness, Erwin Lackner, Erika Lojen, Aurelia Meinhart, Heribert Michl, Alois Neuhold, Inge Pock und Claus Reschen) gehalten, die in den ehemaligen Räumlichkeiten der steirischen FPÖ kontrapunktisch eine Ausstellung zum Thema Migration unter dem Titel ,Welcome‘ zeigen.
Noch zu sehen bis 30.10.2009, Di, Mi, Fr 11:00 bis 18:00, Do 14:00-20:00, Sa 10:00 bis 13:00, Griesplatz 10, 8020 Graz.

KUG-Abo 2009/10

Zum 28. Mal veranstaltet die Gesellschaft der Freunde der Kunstuniversität Graz (KUG) im Studienjahr 2009/10 den renommierten KUG-Abonnementzyklus.
Im Rahmen des Hauptabos stehen ab 27. Oktober zwölf Veranstaltungen auf dem Programm. Ergänzend dazu geht das abo@MUMUTH nach seinem gelungenen Start ab 9. Dezember mit sechs Konzerten in die zweite Saison. Und für Kinder von fünf bis zehn Jahren bietet die KUG ab 29. Oktober wieder ihr beliebtes Kinderabo mit vier Terminen an.
Informationen zu allen Abos sowie Bestellung: Margit Mahmoudi, Tel. 0316/389-1330, E-Mail: abo@kug.ac.at; www.kug.ac.at

Hunger Macht Profite

„Hunger.Macht.Profite.“ – unter diesem Titel findet von 8. bis 11. Oktober ein Filmprogramm statt, das sich an drei Veranstaltungsorten in drei Bundesländern (Schikanederkino Wien, 1. bis 4. Oktober, Local-Bühne Kino Freistadt, 8. bis 11. Oktober und Diesel Kino Leibnitz, 15. bis 18. Oktober) mit der Thematik „Recht auf Nahrung“ facettenreich auseinandersetzt.
Schon zum dritten Mal wird dieses Filmfestival von FIAN Österreich, Attac, ÖBV-Via Campesina Austria und normale.at initiert. Die Motivation ist es dabei, die strukturellen Ursachen von Hunger sichtbar zu machen.
Details zu Programm und Spielorten auch unter www.HungerMachtProfite.at.

Erwin Steinhauer liest HC Artmann

Am 6. Oktober (Beginn: 20:00) liest der heimische Schauspieler Erwin Steinhauer im Europasaal Weiz aus H.C. Artmanns „Dracula, Dracula“. Begleitet wird er im Rahmen dieser szenisch, musikalische Lesung von Georg Graf (Blasinstrumente) und Peter Rosmanith (Perkussion). Musik und Literatur ergänzen sich dabei zu einem akustischen Film.
Die Musik verdichtet, interpretiert und erweitert den Text. Aus Sprache und Musik entsteht eine Symphonie des Grauens. Das in „mandelbaums bibliothek der töne“ erschienene Klangbuch „Dracula, Dracula“ wird im Herbst 2009 damit auch live vorgestellt.

filmASIA in Graz

Zum zweiten Mal nach 2007 findet in Graz das Asien-Filmfestival „filmASIA“ statt – Ende September wurde im Rahmen einer Pressekonferenz mit Kulturstadtrat Dr. Wolfgang Riedler (siehe Bild; gemeinsam Heimo Sver (links) und Oliver Pink) das diesjährige Programm vorgestellt. Von 8. bis 13. Oktober werden an vier Grazer Veranstaltungsorten (Filmzentrum im Rechbauer Kino, UCI Kinowelt Annenhof, Schubertkino & Café und Die Brücke) rund 50 Filme gezeigt, die entweder in einem asiatischen Land produziert wurden beziehungsweise klassisch asiatische Themenfelder behandeln. Fast alle dieser Filme werden im Original gezeigt, darunter beispielsweise die in Cannes prämierte Vampir-Obsession THIRST des „Oldboy“-Machers Chan-wook Park. Das Asien-Filmfestival legt heuer zudem einen Themenschwerpunkt auf das Frauenbild in Japan: „Japanische Frauen schauen auf den Boden und lächeln. Doch filmAsia hat ein ganz anderes Bild japanischer Weiblichkeit gefunden“, sagte Festival-Organisator Oliver Pink anlässlich der Programmpräsentation.
Infos: http://www.filmasia.at

325 Schneekugeln& 65 KünstlerInnen

Mit der Erfindung des Wieners Erwin Perzy I. anno 1900, die auch heute noch junge gleich wie jung gebliebene Menschen in Staunen versetzt, beschäftigt sich eine Ausstellung der Grazer Kulturinitiative KUNST://ABSEITS VOM NETZ rund um Erwin Posarnig. Dieser Tage sorgt Posarnig dafür, dass gegenwärtig nicht weniger als 325 Schneekugeln und –kuppeln in Graz zu sehen sind. Von Idylle ist dabei allerdings wenig zu sehen, inszenieren doch 65 KünstlerInnen in der Schneekugel beziehungsweise die Schneekugel selbst: Von Moritaten, klaustrophoben Erlebnissen, witzigen oder zynischen Kommentaren zur Zeitgeschichte bis zu selbstreferentiellen Untersuchungen werden die Möglichkeiten und Konnotationen des Displays dargestellt und ausgenutzt.
Unter anderem mit Beiträgen von MONOCHROM, G.R.A.M., Andreas Leikauf, Karin Lernbeiß, Eva Ursprung, Erwin Posarnig, Gustav Troger, Heidi Wasserthal und Markus Wilfling.
Zu sehen ist die Ausstellung in der kunst.wirt.schaft (Elisabeth-
strasse14, 8010 Graz) noch bis zum 09. Oktober.

„so weiter“ im öffentlichen Raum

Inspiriert vom Satz Walter Benjamins „Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe!“ wird sich auch das ESC für den steirischen herbst unters Volk mischen. Der Raum in der Jakoministraße ist Treffpunkt und Entwicklungsstelle für Performances, die im öffentlichen Raum von den KünstlerInnen durchgeführt und dokumentiert werden und schließlich ins ESC zurückfließen, um am 9. Oktober (Eröffnung 19.30) eine Ausstellung zu ergeben. Es entstehen neue Arbeiten von Sandy Stone, Mare Tralla, Peter Brandlymayr, Hildegard Fraueneder, Steve Kurtz – Critical Art Ensemble, Clara Oppel, Nicole Pruckermayr und Malte Steiner.

Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz

Am 19. September wurde das Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz eröffnet. Damit ist das Universalmuseum Joanneum um eine bedeutende Schausammlung reicher. Die neue Dauerausstellung widmet sich in einer modernen Präsentation auch den ökologischen Herausforderungen der Zukunft.

Hier wird bald wieder Kunst gebaut

Der K3 in der alten Schuhfabrik Pischelsdorf war einmal mehr ein Ort der Gegen/teile. So auch das Motto, das inhaltlich an das prominent besetzte Vorjahressymposium anschließen sollte.
Koloman Kann hat dieses Ereignis zu einer collageartigen Film-Dokumentation verarbeitet, die im Rahmen der Ausstellung nun präsentiert wurde.zweintopf aus Graz und Marc Ganzglass aus New York beziehen sich auf das Kunstschaffen und Kunstvermitteln von K.U.L.M. im suburbanen Raum. Ganzglass inspiziert dabei in fünf kurze Videosequenzen die ländlichen Betätigungsorte, zweintopf inszeniert sein Scheitern beim Versuch „Die Nomadin“, Stiege in der Landschaft und Symbolfigur von K.U.L.M., in einen Kokon einzuspinnen und zeitweilig den Raum darunter zu aktivieren.
K.U.L.M selbst illustrierte mit Statements seinen Nachdenkprozess, moderiert von Ulrich Tragatschnig, zumindest fragmentarisch auf Laufschriften auch im Ausstellungsraum. Im Zentrum stand die nahe Zukunft – eine Bautafel, für die am eigentlichen Verwirklichungsort noch die Genehmigung fehlt: gemeinsam mit Winfried Ritsch ist der Bau einer geodätischen Kuppel geplant – frei nach Buckminster Fuller und als Klangort im Maisfeld.
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