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Neunzig Prozent Minderleister |
Donnerstag, 17. September 2009 | |
Er verbitte sich eine Steuerdebatte, sagte der Finanzminister und Vizekanzler bei den „Sommergesprächen“. Das durch die aktuellen Konjunkturpakete belastete Budget dürfe nur ausgabenseitig – sprich: durch Einsparungen – saniert werden, die immer wieder ins Spiel gebrachten Vermögenssteuern lehne er aus „Solidarität mit den Leistungsbereiten“ scharf ab. Spätestens mit der Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer und dem Bekanntwerden von Bonuszahlungen in Millionenhöhe an erfolglose Manager bedarf es allerdings keines Soziologiestudiums mehr, um zu erkennen, dass die Parameter „Herkunft“ und „Gier“ wesentlich entscheidender für die Anhäufung eines bedeutenden Vermögens sind als Leistung. Mehr noch: Unter eine Vermögenssteuer – wenn man sie, wie etwa der steirische Landeshauptmann vorgeschlagen hat, bei 500.000 Euro ansetzt – würden auch ohne Freigrenzen und unter Berücksichtigung aller Vermögens-Arten laut Berechnungen der Armutskonferenz maximal 10% der erwachsenen ÖsterreicherInnen fallen. Wenn das in der Diktion des Finanzministers die „Leistungsbereiten“ sind, folgt daraus: Josef Pröll hält 90% der ÖsterreicherInnen für Minderleister. Wir schließen daraus eines: Den Verteidigern der Geld-Eliten gehen die Argumente langsam aus. | Christian Stenner
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