Kasemattenbühne vor Neustart |
Freitag, 10. April 2009 | |
Unter der Leitung des neuen Intendanten der Grazer Spielstätten GesmbH Christoph Thoma soll die Kasematten-Bühne am Grazer Schlossberg nicht nur räumlich eine exponierte Rolle einnehmen.
Christoph Thoma ist die Vorfreude anzuerkennen: „Welche Stadt verfügt schon über einen Berg mitten im Zentrum, der Naherholungsgebiet, Ruheraum und kultureller Veranstaltungsort zugleich ist“, sagt Thoma inmitten der Kasemattenbühne, deren Erscheinungsbild gegenwärtig noch von Baumaschinen und geschäftigen Arbeitern geprägt ist. In Bälde wird sich dies allerdings ändern: Von 15. bis 17. Mai wird die Neueröffnung der Kasematten sprichwörtlich über die Bühne gehen, programmatisch positioniert sich die Intendanz dabei eindeutig in Richtung Weltmusik. Am 15. Mai steht die „Türkische Nacht“ mit den Sängerinnen Aynur und Arora am Programm, Tags darauf die „Fado-Nacht“ mit Cristina Branco. Ausklingen wird das Eröffnungsfest am Sonntag den 17. Mai mit dem „Clowncerto“, einem „Konzert als Angebot speziell für Kinder“, erklärt Thoma. Ferner sollen die beiden Veranstaltungen am Freitag und Samstag auch einem gesellschaftspolitischen Anspruch gerecht werden: „Mir ist es ein Anliegen, mit meinem Programm auch die Kultur von Migranten in Graz proaktiv zu fördern“, sagt Thoma. Weltmusik wird aber keineswegs nur am Eröffnungswochenende geboten, vielmehr soll sie das Profil der Kasemattenbühne schärfen. So folgt im Juli mit „Little Havanna“ ein kubanisches Musik-Festival, das im Rahmen der von LH-Stv. Kulturlandesrat Dr. Kurt Flecker initiierten steirisch-kubanischen Kulturkooperation stattfindet. Dabei werden 17 kubanische MusikerInnen für eine Woche nach Graz kommen, um gemeinsam mit Grazer KollegInnen der Grazer Jazzwerkstatt zu arbeiten. „Gleichzeitig laufen Gespräche, um die Grazer Jazzmusiker nächstes Jahr zum Havanna-Jazz-Festival nach Kuba zu bringen“, verrät Thoma. Zum Abschluss des Festivals werden am Samstag den 4. Juli Diana Fuentes und Carlos Varela Havanna am Schlossberg auftreten. Eigenes Format. Neben den Eigenproduktionen der Spielstätten GesmbH, die auch den Dom im Berg und das Orpheum Graz bespielt, wird es im Jahr 2009 auch eine Reihe an zusätzlichen Höhepunkten geben. So wird Konstantin Wecker Ende Juni auf der Kasemattenbühne in die Tasten greifen, im September wird Tori Amos ebendort gastieren. „Es gibt eine Mischkulanz an Eigenproduktionen und Aktivitäten ‚fremder’ Veranstalter“, sagt Thoma. Insgesamt soll sich die Kasemattenbühne als „Kernobjekt der Spielstätten“ positionieren, es gehe darum, neben Fremdproduktionen ein „eigenes Programm zu fahren“, ein eigenes Format zu etablieren. Denn gerade in „wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ sei die „Rezeption von Kunst und Kultur“ eine absolut notwenige Möglichkeit den „geistigen Horizont“ zu erweitern, sagt Thoma. Sobald die Baumaschinen die traditionelle Kasemattenbühne über den Dächern der Stadt verlassen haben und die Kasemattenbühne neu eröffnet ist, steht diese Möglichkeit offen.
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