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Les amants réguliers |
Archiv - Kultur | |
Montag, 10. April 2006 | |
Eine Gruppe junger Pariser verschreibt sich nach den Ereignissen des Mai ‚68 dem Bohème-Leben: Mit Pflastersteinen in der Hand, dem Opium-Pfeifchen im Mund und schönen Frauen im Bett hoffen Francois und seine Kameraden dem Alltag zu entkommen.
Philippe Garrel zeichnet mit „Les amants réguliers" ein neues Bild des Jahres 1968 – eine dreistündige Meditation in Schwarzweiß. Mit einem Budget von 1,5 Millionen Euro zählt „Les amants réguliers" zum Low Budget Genre. Das bei der Produktion gespart werden musste, entgeht dem Zuseher aber vollkommen, wenn er in die Bilderwelt von William Lubtchansky eintaucht. Der Film zeigt kein Blutvergießen. „In Frankreich gab es nicht wie in Deutschland oder Italien das Problem des bewaffneten Kampfes. Hier muss man nichts beiseite schieben", erklärt Philippe Garrel.
Der Film handelt nicht nur vom Mai ’68, sondern er erzählt die Geschichte einer ganzen Generation. Garrel: „Auch wenn die Revolution nur drei Wochen dauert, hinterlässt sie lebenslange Spuren." So wie auch sein Film Spuren hinterlässt. Der Film ist diskret. Man erfährt auch nicht viel über die Protagonisten und ihre Motive. Stattdessen sieht man sie leben, Kunst machen, Opium rauchen. Der Protagonist François verliebt sich in eine junge Bildhauerin, sie sich in ihn. Hin und wieder webt Garrel eine für die Nouvelle Vague charakteristische Spielerei ein. Welches Jahr ist, zeigen Hausnummern: zuerst 68 später 69. Der Straßenkampf löst sich unvermutet in eine Sequenz auf, in der die Darsteller Kostüme aus dem Jahre 1789 tragen. Je länger „Les amants réguliers" dauert, umso mehr weicht das Politische einer umfassenden Müdigkeit. Ein Aktivist verabschiedet sich in den Untergrund, indem er einen Brief hinterlässt: „Ihr seid zu bourgeois." Les amants réguliers Ab 28. April im KIZ. Mit Louis Garrel, Clotilde Hesme, Mathieu Genet, Nicolas Bridet und Eric Rulliat. Regie und Drehbuch: Philippe Garrel. Kamera: William Lubtchansky. Musik: Jean-Claude Vannier. Auszeichnungen: Venedig 2005: Silberner Löwe für die beste Regie; Orsella d‘Oro für beste Kamera William Lubtchansky; César für den besten Nachwuchsschauspieler Louis Garrell Kino im Augarten , Friedrichgasse 24, 8010 Graz. Karten und Informationen: 0316/821186-0 In Zusammenarbeit mit dem KIZ – Kino im Augarten verlost KORSO 5 x 2 Eintrittskarten beim Kulturquiz unter www.korso.at
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