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Über das Selbst im Bild |
Dienstag, 9. Dezember 2008 | |
CAMERA AUSTRIA International Nr. 103-104, 144 Seiten, 176 Farb- und 37 SW-Abbildungen, ISBN 978-3-900508-75-3, 24,-- Euro, distribution@camera-austria.at
Unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Unterschiedliche Formen der (Selbst-) Inszenierung“ fasst die als äußerst umfangreiche Doppelnummer konzipierte aktuelle Ausgabe der CAMERA AUSTRIA eine Vielzahl an Positionen zusammen. Eine inhaltliche Klammer lässt sich um die Arbeiten der österreichischen Künstlerinnen Iris Klein, Sissi Farassat und Caroline Heider ziehen, in denen es unter anderem um Inszenierungstechniken des weiblichen Körpers geht. Eine Puppe – als Verkörperung einer Nicht-Person, des Nicht-Anwesendseins oder auch des Todes – steht im Mittelpunkt der Arbeiten von Iris Klein. Das Fotopapier als Träger der Bildinformation ist Thema der neuen Arbeit von Sissi Farassat, die durch die Betonung der Rückseiten des Fotos auch mit Strategien der Verweigerung und des Nicht-Zeigens arbeitet, sowie der fotografischen Aufnahmen von Modellen Caroline Heiders, die durch Faltungen im Fotopapier bearbeitet werden, wodurch wesentliche Partien verschwinden. Elke Krystufeks Methoden der Selbstinszenierung, aber auch die Hinterfragung ihrer Subjektposition im Verwertungssystem haben zum ironisch-offensiven Titel ihrer derzeit laufenden Einzelausstellung geführt: „Für das Glück zuständig“. Die CAMERA AUSTRIA bringt drei durchaus lesenswerte Texte der Künstlerin. Der Beitrag des deutsch/libanesischen Künstlerpaars Wolfgang Prinz und Michel Gholam nimmt Bezug auf eine Ausstellung, die Anfang des Jahres in der CAMERA AUSTRIA zu sehen war. Maren Lübbke-Tidow stellt ihre Arbeit vor, die einen interessanten Aspekt in die aktuelle Debatte um das Reenactment als zeitgenössische künstlerische Strategie einbringt. Die fotografische Nicht-Repräsentation als konzeptuelle Praxis, das Nicht-Zeigen des eigentlichen Geschehens verstört an den Arbeiten von Nicole Six & Paul Petritsch. Reinhart Baum versucht eine Annäherung. Von großem kunsthistorischen Interesse ist die „Begehung“ des „weitreichenden Werkgeländes“ des Oevres Margherita Spiluttinis. Christiane Zintzen kommentiert die Arbeiten der Österreicherin und spannt den Bogen von Architekturfotografien aus den achtziger Jahren („Architektur in Wien“) über neue architektonische Portraits bis hin zu Arbeiten „Nach der Natur“ im Sinne von post naturam. Alice Creischer und Andreas Siekmann werden in den nächsten drei Ausgaben über das Verhältnis von Bildproduktion, Hegemonie und Gewalt kritisch reflektieren und im Folgenden Überlegungen zu den Bedingungen von künstlerischer Produktion in den neuen Machtmetropolen der globalisierten Welt anstellen. Im ersten Teil: Die Hegemonie der christlichen Bilder und der damit verbundenen Moral- und Heilsvorstellungen in der Neuen Welt. kd KORSO verlost in Kooperation mit der CAMERA AUSTRIA 3 Exemplare dieser Doppelnummer beim KORSO Kulturquiz unter www.korso.at.
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