Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Regionalisierung ist gleich Internationalisierung
Dienstag, 11. November 2008

Retzhof: Gerüstet für die Bildungsaufgaben der Zukunft

Das ungarische Pécs war diesen Oktober Schauplatz des Symposiums „Regionalisierung – Internationalisierung. Geschichte der Erwachsenenbildung in Zentraleuropa“, an dem auch das Bildungshaus Retzhof teilnahm.

Direktor Dr. Joachim Gruber skizzierte den TeilnehmerInnen aus zehn Nationen in seinem Vortrag die reichhaltigen Erfahrungen des landeseigenen Bildungshauses in puncto Barrierefreiheit in der Erwachsenenbildung. Demnach hat man sich am Retzhof immer wieder bemüht, das Angebot der Bildungsinstitution möglichst behindertengerecht zu konzipieren. Einen weiteren Schwerpunkt reflektierte Prof. Polona Kosi, pädagogische Mitarbeiterin am Retzhof. Ihr Beitrag „Woche des lebenslangen Lernens“ hatte den grenzüberschreitenden Austausch des Bildungshauses Retzhof mit seinen slowenischen Partnerorganisationen zum Inhalt. Die zentrale Botschaft ihres Statements: Aufgrund der geopolitischen Lage des Bildungshauses Retzhof im Südosten der Steiermark ergeben sich vielerlei Synergien in Bezug auf die grenzüberschreitende Vernetzung mit Bildungseinrichtungen jenseits der Staatsgrenze. Gerade im Lichte der EU-Mitgliedschaft Sloweniens eröffnen sich in diesem Zusammenhang neue Möglichkeiten für Bildungsprojekte, die mit Hilfe von Geldern aus Brüssel finanziert werden können.
Vernetzungsschwerpunkt. Diese Cross-Boarder-Cooperations werden als kontinuierlichen Kontakt mit Bildungshäusern im benachbarten Ausland auch weiterhin ein Schwerpunkt des Tätigkeitsfeldes der Institution Retzhof sein. Gruber beobachtet in diesem Fall „ein Aufweichen der nationalstaatlichen Strukturen in Richtung regionaler Identitäten“ – dem grenzüberschreitenden Arbeiten kommt diese Entwicklung ohne Zweifel entgegen. Sichtbar wird diese „neue Grenzenlosigkeit“ auch an ganz alltäglichen Dingen: „Unsere Mitarbeiterin Frau Kosi, die über ein Verwaltungspraktikum des Landes Steiermark  angestellt ist, braucht für die tägliche Anreise zum Arbeitsplatz vom Großraum Maribor zum Retzhof weniger Zeit als ich von Graz aus“, lächelt Direktor Gruber. Er sieht im Engagement der Slowenin, die unter anderem für die Organisation und Konzeption von EU-Programmen verantwortlich zeichnet, auch einen weiteren Effekt: „Dadurch, dass sie bei uns arbeitet, sind wir perfekt vernetzt, die Sprachbarriere gehört jetzt der Vergangenheit an.“ Resultierend daraus schlägt sich der kontinuierliche Kontakt mit den südöstlichen Nachbarn auch im Kursangebot des Retzhof nieder: „Für unser erstes Quartalsprogramm 2009 haben wir mittlerweile fünf ReferentInnen aus Slowenien gewinnen können“, zeigt sich Gruber zufrieden.

Das nächste Erwachsenenbildungssymposium wird übrigens 2010 im kroatischen Rijeka stattfinden. Die Beiträge der bisher stattgefundenen Symposien sind in fünf Bänden publiziert worden und auch die Referate der nächsten erwachsenenbildnerischen Zusammenkunft werden veröffentlicht werden.

 

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