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Kultur in Arbeit – Landeskonferenz der IG Kultur
Montag, 10. November 2008
Mit der Steirischen Wissenschafts-, Umwelt- und Kulturprojektträgergesellschaft STWUK besteht ein in Österreich einzigartiges Projekt zur Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in vom steirischen AMS geförderte Kulturprojekte und -institutionen. In ihrer Landskulturkonferenz diskutierten Anfang Oktober VertreterInnen der IG Kultur Steiermark mit LH-Stv. und Kulturreferent Kurt Flecker und AMS-Geschäftsführer Karl Heinz Snobe vor allem über erfolgte und noch geplante Einsparungen im Bereich der STWUK.

Die Beschäftigungsdauer für ProjektteilnehmerInnen, so genannte Transitarbeitskräfte, wurde seitens des AMS von zwölf auf neun Monate verkürzt. Allerdings hielt Snobe entgegen, dass das Förderbudget von 1,4 Millionen Euro des heurigen Jahres auf 1,7 Millionen im nächsten Jahr erhöht werden soll. Anita Hofer (KiG) kritisierte vor allem, dass bei Gründung des Vereins Kultur in Graz vor zehn Jahren noch 14 Transitarbeitskräfte beschäftigt werden konnten, während es jetzt nur mehr sechs sind. Als problematisch erweist sich jetzt die gekürzte Beschäftigungsdauer, die durchwegs mit Einarbeitung und Ausbildung erfüllt ist. Auf den Erfolg von STWUK wies Hofer hin, nachdem 40 Prozent von bisher 600 Transitarbeitskräften anschließend längerfristige Beschäftigung in Kulturbetrieben fanden. Der Kulturbereich, resümiert Hofer, braucht also Arbeitskräfte, und es sei notwendig, „in den Kultursektor als Arbeitsmarkt zu investieren“.

783 Kunstschaffende unter der Armutsgrenze. Laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst deklarieren sich in der Steiermark 2200 Personen als professionelle Kunstschaffende. Unter ihnen leben 783 Personen von einem Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze, also von monatlich weniger als 827,05 Euro netto. Zurückzuführen sei diese Situation vor allem auf prekäre Arbeitsverhältnisse im Kulturbereich und auf das stagnierende Kulturbudget des Landes. Als Kulturreferent, entgegnete Kurt Flecker, sei er froh, unter den gegenwärtigen Bedingungen das Kulturbudget halten zu können, und er verwies auf „gute Chancen, dass das Modell einer Mindestabsicherung in der neuen Regierung durchgesetzt werden“ könne.
wm
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