Im Rahmen von KULTUR MACHT MENSCH finden in Zusammenarbeit mit der Literaturzeitschrift „Lichtungen“ Lesungen in den neuen Büroräumen der KSG statt, in denen sich Schriftsteller mit dem Thema auseinandersetzen.
Das Motto „KULTUR MACHT MENSCH“ darf durchaus als Provokation aufgefasst werden. Als Erster dieser neuen Reihe nähert sich Helwig Brunner dem Thema in seinem Essay an; er liest am 20. November ab 19.00 Uhr in der Galerie G69.

Der Text mit dem Titel „KULTUR MACHT MENSCH. Versuch einer Triangulation“ untersucht auf literarisch-kritische Art und Weise das Begriffsdreieck, den der Titel der Initiative vorgibt.

Im Folgenden ein Auszug aus dem im Band 115 der LICHTUNGEN veröffentlichten Essay: „Wie stellt sich etwa, ausgehend von Mensch und Kultur, die Macht dar? Welche Art von Kultur macht der Machtmensch und welchen Menschenschlag bringt ihrerseits die Machtkultur hervor? Wer schließlich könnte aller Macht zum Trotz der Kulturmensch sein? In Wahrheit ist freilich keiner der Eckpunkte definiert, jeder der drei Begriffe ist auf seine Art vielfältig und flimmernd. Nicht erst durch die Umdeutung von Verb und Substantiv entsteht ein beziehungsreich fluktuierendes Bedeutungsfeld,... Die Frage, ob die Kultur den Menschen menschlicher gemacht hat, ist schon mangels allgemein gültiger Definitionen des Menschlichen nicht eindeutig beantwortbar.“

Kurzbiografie: Helwig Brunner, geb. 1967 in Istanbul, lebt in Graz. Studienabschlüsse der Musik und Biologie.

Zehn Buchveröffentlichungen, zuletzt 2008 „Die Zuckerfrau“ (Roman), „Süßwasser weinen“ (Gedichte) und „Dichterpaare“
(Gedichte dt.-ungar., gemeinsam mit Anna T. Szabó). Mitherausgeber der „Lichtungen“, Korrespondent der Dresdener Zeitschrift „Ostragehege“
(Betreuung der Rubrik „Lagebesprechung - Junge deutschsprachige Lyrik“).
Einige Preise, unter anderem 1. Preis beim Wettbewerb der Akademie Graz zum Thema „Vision Europa“. Näheres siehe auf www.helwigbrunner.at.