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Tagespflege des Diakoniewerkes entlastet pflegende Angehörige
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Etwa 75% der über 65-jährigen PflegegeldbezieherInnen werden derzeit in Österreich von ihren Angehörigen zuhause betreut und gepflegt. Häufig geraten pflegende Angehörige an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und würden Phasen der Erholung dringend benötigen. Angebote wie Beratung, Mobile Hilfe, Tagesbetreuung und Kurzzeitpflege können eine wertvolle Unterstützung sein. Vor diesem Hintergrund wendet sich die Tagespflege des Evangelischen Diakoniewerks an Menschen mit dementiellen Erkrankungen und an pflegende Angehörige. Umfangreiches Freizeit- und Betreuungsprogramm. Die Tagespflegeeinrichtung im Neubau des Evangelischen Alten- und Pflegeheims „Haus am Ruckerlberg“ in Graz bietet SeniorInnen die Möglichkeit, den Tag gemeinsam mit anderen zu verbringen. Gut ausgebildete Fachkräfte bieten ein umfangreiches Freizeit- und Betreuungsprogramm, das die betagten Menschen ihren Interessen entsprechend mitgestalten können. Bei Bedarf wird bei Körperpflege und Medikamenteneinnahme, laut vom jeweiligen Arzt bestätigter Medikamentenliste, unterstützt. Medikamentenliste Auch das Einnehmen von Mahlzeiten ist im Tagesablauf integriert, wobei auf das Einhalten individueller Ernährungspläne geachtet wird. Manche Gäste nehmen sowohl Frühstück als auch die Obstjause am Vormittag, das Mittagessen und die Kaffeejause am Nachmittag ein. Auch Abendessen kann mit nach Hause gegeben werden.

Angebote fexibel nutzen. „Heute sind zwölf  Personen hier in der Tagesstätte. Manchmal sind es zwei bis drei Personen mehr oder weniger. Bei den hoch betagten Menschen, die zu uns kommen, ist das schon mal möglich, dass jemand krank ist oder dass jemand zusätzlich da ist, weil ein pflegender Angehöriger verhindert ist“, erzählt die Altenfachbetreuerin Monika Ziegerhofer. Die Tagespflege ist für zwölf Personen ausgerichtet. Insgesamt werden derzeit ungefähr 40 Tagesgäste betreut. Die Angebote können fexibel genutzt werden - von stundenweiser Betreuung  bis mehrmals wöchentlicher Betreuung. „Schnuppertage“ bieten die Möglichkeit, die Tagespflege kostenlos  kennen zu lernen. Sagt die Betreuung zu, kann nach dem Schnuppern ein Wunschtag bekannt gegeben werden. Sobald dieser Tag „frei“ ist, wird die Person verständigt und wird in den Tagespflegeplan integriert.

Biographiearbeit und Angehörigenarbeit. Der Großteil der Tagesgäste im „Haus am Ruckerlberg“ ist über 80 Jahre alt. Altersbedingte Demenz, Alzheimer oder Parkinson oder mehrere Krankheitsbilder bedingen eine spezielle fachliche Ausbildung des Betreuungspersonals. „Wir machen laufend Weiterbildungen und legen im Umgang mit den Tagesgästen großen Wert auf biografische Arbeit und auf Validation“, so Ziegerhofer. Validation, eine Kommunikationsmethode mit dementen Menschen bedeutet so viel wie „in den Schuhen des anderen gehen“. Damit und mittels laufender Kommunikation mit den pflegenden Angehörigen lassen sich Ressourcen der alten Menschen fördern und erhalten, damit diese so lange als möglich so selbstständig als möglich sind bzw. sein können.
 dw
Informationen:
Leiterin Diakoniewerk Graz: Mag.a
Claudia Löcker-Tucek, Tel. 0316/ 321608-10
Leiter der Tagespflege: Werner Loder, Tel. 0316/ 321608-401
Mo. - Fr., jeweils von 7.30 -17.00 Uhr
www.diakoniewerk.at
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