Es gibt bisher noch keine Kommentare.
Von der Scheußlichkeit des Menschen |
Dienstag, 9. September 2008 | |
Für die regionale08 inszenierte Ernst M. Binder mit dramagraz Werner Schwabs „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“. Ende Juli feierte Ernst M. Binder mit „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ just in jenem oststeirischen Bezirk Premiere, der Werner Schwab Anfang der 1980er Jahre als Rückzugs-Ort und Inspirations-Oase diente. In Kohlberg, zwischen Gnas und Paldau, schrieb der junge Schwab einige seiner bedeutendsten Stücke. Eines davon, „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM. Ein europäisches Abendmahl“, zählt zu Schwabs „Fäkaliendramen“, wurde 1991 im Wiener Schauspielhaus uraufgeführt und besiegelte gleichzeitig seinen Durchbruch als Dramatiker. „Übergewicht, unwichtig: Unform“ ist ein Wirtshausdrama, dessen entgleiste ProtagonistInnen am Rande ihrer eigenen Existenz wandeln und dem jeweils selbst gestellten Anspruch ans Leben nicht gerecht werden können: Der rauborstige Karli (Christian Weinberger) steht zu seinem aggressiven Faible für die scheinbare Lösung zwischenmenschlicher Kontroversen, die trachtentragende Hasi (Nadja Brachvogel) lebt ihre Aggression vor allem mit niederträchtiger, verbaler Gewalt aus, während ihr trauter, selbstbetrügerischer Ehegatte Schweindi (Rudi Widerhofer) trotz ihrer Häme – als Resultat seiner erektilen Dysfunktion – an eine gesegnete Zukunft mit Kind und Kegel glaubt. Fotzis (Monica Reyes) „Wir sind in die Welt gevögelt und können nicht fliegen“ ist ein Klassiker unter den Schwab-Zitaten; gleichzeitig spiegelt diese Sentenz die Gefangenheit als auch die resignierende Grundhaltung der Akteure wider. Ernst M. Binder tingelte mit „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ für mehrere Aufführungen durch die süd- wie oststeirische Provinz, um gegen Ende August im Grazer Stadtmuseum zu reüssieren – egal, ob in der Feuerwehrgarage in Kohlberg, beim Gasslwirt in Fehring oder eben im Grazer Stadtmuseum; Binders Inszenierung wurde sowohl am Lande als auch in der Landeshauptstadt begeistert beklatscht. Gregor I. Stuhlpfarrer
» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich. |
< zurück | weiter > |
---|