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Subtiler Horror im KIZ
Montag, 7. Juli 2008
Yella (Nina Hoss) will weg, endlich die ostdeutsche Kleinstadt, ihre gescheiterte Ehe hinter sich lassen, nach Westen, wo es Arbeit und Zukunft geben muss. In Hannover lernt sie Philipp (Devid Striesow) kennen, der für eine Privat Equity Firma arbeitet. Als seine Assistentin bewährt sie sich in der Welt des Venture Capitals, der gläsernen Büros, der Leasing-Limousinen, der diskret ausgeleuchteten Hotel-Lobbys. Alles scheint leicht, ein Spiel mit lauter Gewinnern. Philipp wird der Mann an ihrer Seite, aufmerksam, unsentimental, mit einem Ziel vor Augen, das ein gemeinsames werden könnte.

Doch immer wieder bricht etwas auf, schieben sich seltsam gegenwärtige Stimmen und Geräusche aus der Vergangenheit in ihr neues Leben. Es sei der einzige „Horrorfilm“ im Wettbewerb. So jedenfalls charakterisierte Regisseur Christian Petzold seinen Film „Yella“ bei der berlinale. „Yella“ ist subtil, und man weiß nicht, was schlimmer ist: das Grauen des Todes oder das Grauen eines unglücklichen Lebens.

Yella, Deutschland 2006, Regie: Christian Petzold, Darsteller: Nina Hoss, Devid Striesow, Hinnerk Schönemann, Christian Redl, Burghart Klaußner, Wanja Mues, Barbara Auer, Michael Wittenborn, Martin Brambach, Joachim Nimtz, FSK: ab 12, Länge: 88 Min.

Alex (Gilbert Melki), braver Ehemann und gewissenhafter Mitarbeiter seines Unternehmens, ist seit zehn Jahren mit Béatrice (Sandrine Kiberlain) verheiratet. Beide sind sie hart arbeitende, anständige Menschen. Alex reibt sich zum ersten Mal am System, als ihn zwei Kontrolleure anhalten, weil er sich nur wenige Meter vor einem Metro-Ausgang eine Zigarette angezündet hat. Zunächst weigert er sich, die geforderte Strafe zu bezahlen, lenkt aber ein, als die Kontrolleure drohen, die Polizei zu holen. Als er wenig später am Abend nach Hause geht, begegnet er einigen Polizisten, die gerade bei einem jungen Paar eine Personenkontrolle durchführen. Fasziniert bleibt er stehen und will zusehen, denn er geht davon aus, dass dies sein Recht als Bürger sei, obwohl er mehrmals aufgefordert wird, weiterzugehen. Als Alex sich weigert, muss er die Nacht im Gefängnis verbringen. Früh am nächsten Morgen wird er entlassen, verlangt eine Erklärung – und landet zur Beobachtung in einer psychiatrischen Klinik. Geschickt vermittelt Regisseur Emmanuelle Cuau, mit welchem Stigma jemand behaftet ist, der als schuldig gilt, solange seine Unschuld nicht bewiesen ist.

Très bien, merci, Frankreich 2007, Regie: Emanuelle Cuau, Darsteller: Gilbert Melki, Sandrine Kiberlain, Olivier Cruveiller, Christophe Odent, Nathalie Akoun-Cruveiller, Frédéric Pierrot, Länge: 100 Min.


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KIZ – Kino im Augarten, Friedrichgasse 24, 8010 Graz, Tel: 0316/ 821186

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