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Lichtblicke für den Tanz in Graz |
Montag, 7. Juli 2008 | |
Gemeinsam mit VertreterInnen aus der Tanz- und Musikszene stellte Kulturstadtrat Dr. Wolfgang Riedler Anfang Juni bei einer Pressekonferenz eine geplante Schwerpunktsetzung vor: „Graz hat eine beachtliche Anzahl von international renommierten Tanzkünstlern“, so Riedler, der auf dieser Basis aufbauen möchte, um Graz zu einer Metropole für modernen Tanz zu machen. Durch zwei Maßnahmen soll diese Kultursparte besonders gefördert werden: Einerseits wird das Budget für Tanz auf 60.000 Euro verdoppelt, damit bestehende Projekte besser unterstützt und neue Vorhaben der freien Szene ins Rampenlicht gerückt werden können. Andererseits sollen den KünstlerInnen neue Räumlichkeiten im Probenhaus der freien Theater in der Grazer Orpheumgasse zur Verfügung gestellt werden. Der Hauseigentümer wird dazu eine Aufstockung des Hauses vornehmen, die Stadt Graz übernimmt dann die Räumlichkeiten, die auf rund 200 Quadratmetern einen Tanzprobenraum, Sanitäranlagen, eine Mediathek und ein Büro beherbergen. Netzwerken. Der Zeitpunkt für die Stärkung des Tanzes in Graz ist gut gewählt, denn seit einigen Monaten tut sich was in der Szene. Die Initialzündung lieferte die Diskussionsreihe FOKUS : GRAZ : TANZ, initiiert von Andrea Egger-Dörres von „das andere theater“ und Eveline Koberg von Minoriten Tanz. Schon beim ersten Treffen, zu dem Liz King, Tanzbeirätin der Stadt Graz, ehemalige Leiterin des Tanztheaters Wien und Gründerin von D.ID im burgenländischen Pinkafeld, als Expertin eingeladen war, formierte sich eine Gruppe, deren Anliegen es ist, den Tanz in Graz zu stärken. Unter dem Namen tanzplatzgraz entstand ein Netzwerk, das über Grazer Tanzgeschehnisse informiert und alle, die im Bereich Tanz schaffen, veranstalten, kreieren oder sich ganz einfach dafür interessieren, durch die gezielte Informationsaufbereitung und -weitergabe in Form einer Webseite sowie einer Mailingliste unterstützt. Für frischen Wind sorgen auch TänzerInnen wie Tomas Danielis, künstlerischer Leiter des internationalen Tanztheaterfestivals, der als Artist in Residence offene Trainings für junge Grazer Talente anbietet, oder Christina Medina, die es sich zum Ziel gesetzt hat, in Graz eine Off-Szene-Kompanie aufzubauen. Und es scheint auch, als würden im nächsten Jahr einige der nach Wien oder ins Ausland abgewanderten Grazer zurückkehren. Alexander Deutinger etwa. Er arbeitet derzeit mit Marta Navaridas am Projekt „Look at them again“. Und auch Frey Faust, tanzender Nomade und Bewegungskünstler, möchte für ein paar Jahre seine Zelte in Graz aufschlagen. Altbewährtes und Neues. Nun gilt es, Bestehendes und Bewährtes mit Neuem so zu kombinieren, dass in Graz ein fruchtbarer Boden für den Tanz entsteht. Die Internationale Bühnenwerkstatt unter Ursula Gigler-Gausterer holt seit nunmehr 17 Jahren jeden Sommer internationale Lehrende für ihre Workshops nach Graz. Das Festival der Minoriten, tanz schritt weise, fördert seit Jahren erfolgreich den Diskurs mit unseren osteuropäischen Nachbarländern und wird bei seiner nächsten Auflage am 28. und 29. März 2009 auch jungen GrazerInnen und SteirerInnen die Bühne öffnen. Im Herbst wird ein Festival im TTZ in Kooperation mit der Steirischen Kulturinitiative jungen GrazerInnen und SteirerInnen die Möglichkeit geben, eine eigene Produktion zu zeigen. Unter ihnen sind auch einige SchülerInnen von Mona May, die über Jahre für regelmäßigen Unterricht und zeitgenössische Produktionen sorgte. Ein offenes Ohr. Um den Humus für eine gut gedeihende Tanzszene aufzubereiten, braucht es aber noch einiges an Anstrengungen. Mehr Raumangebote für Training, ein Haus für Performances oder regelmäßiger Unterricht sind die meistgeäußerten Wünsche. Dazu kommt der Ruf nach Ausbildungsangeboten in den Bereichen Choreografie, Dramaturgie, Musik- oder Kulturwissenschaften und vor allem nach Möglichkeiten, sich vor Publikum zu erproben. Ein erster Schritt dazu ist sicherlich die Erhöhung des Budgets für Produktionen, und die von Stadtrat Riedler zugesicherte Unterstützung nährt die Zuversicht in der Szene, dass gemeinsam vorgebrachte Ideen, Forderungen und Konzepte in Zukunft auf ein offenes Ohr und ein einigermaßen gefülltes Geldbörsel stoßen werden. www.tanzplatzgraz.info kd
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