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Zwischen Japan und Europa – Keiko Sadakane
Montag, 7. Juli 2008
Ein dreiteiliges Werk hat die in Tokyo geborene und in Düsseldorf lebende Konzept-Künstlerin Keiko Sadakane für das Schloss Eggenberg realisiert.

Anlass für diese Ausstellung ist die Entdeckung eines achtteiligen japanischen Paravents vor wenigen Jahren, der sehr wahrscheinlich über die niederländische Vereinigte Ostindische Companie nach Österreich gelangte, wo er im Japanischen Kabinett des Schlosses als Wandbespannung diente.

Auf mehreren Ebenen thematisiert Sadakanes PARAVENTO REGALE die historischen und gegenwärtigen kulturellen Beziehungen zwischen Europa und Japan. Der „goldene“ PARAVENTO REGALE besteht aus 33 Messingplatten, auf die jeweils sprachlich wie zeitlich aufeinander verweisende Ausdrücke auf Deutsch, Holländisch und Japanisch gedruckt sind. Eine Plastik aus Holz und Glas ist eine Hommage an Japans legendären Teemeister Sen-no-Rikyu, der die ihm angeordnete Selbstentleibung in japanischer Tradition ausführte und dem ehrenhalber ein wertvolles Stück Holz ins Grab gelegt worden war. Diese Holzart war zugleich bedeutender Exportartikel und ein kleines Stück ist Teil von Sadakanes Plastik. Drittens verweist ein von Sadakane geschaffenes Porzellanensemble an das ebenso bedeutende Exportgut und zugleich an jenes, das sich im Schloss Eggenberg befindet.
Ein wichtiger Aspekt in Keiko Sadakanes Arbeiten, die Kunst, Kunstgeschichte und Germanistik in Tokyo, Köln und Düsseldorf studierte, ist die Beziehung zwischen Material, Farbe und Schrift in oft raumgreifenden Installationen aus Wort- und Farbtafeln, die über Assoziation zu erzählerischen Inhalten führt.

PARAVENTO REGALE ist im Schloss Eggenberg bis zum 5. Oktober zu sehen. Die Galerie Eugen Lendl in der Grazer Bürgergasse zeigt bis zum 24. August Arbeiten von Keiko Sadakane in der Ausstellung durch eine gasse. Informationen unter www.museum-joanneum.at.

Wenzel Mraček

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