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Sanierung im Wohnbau schafft Klimaschutz
Samstag, 5. Juli 2008
Die steigenden Heizölpreise und die notwendige Reduktion der CO2-Emissionen legen den Finger auf die wunde Stelle der unzureichend isolierten mehrgeschossigen Wohnbauten, die sich oft als wahre „Energieschleudern“ entpuppen.

Der für die Wohnbauförderung zuständige Landesrat Johann Seitinger und die Gemeinnützigen Wohnbauträger (GBV) in der Steiermark orten vor dem aktuellen Hintergrund der Energiepreis-Teuerungen und angesichts des steigenden Umwelt- und Kostenbewusstseins bei den BürgerInnen nicht nur einen erhöhten Bedarf, sondern auch eine verstärkte Bereitschaft zur Sanierung von Wohnungen. Die in den Vorjahren begonnene, breit angelegte Offensive wird nun mit noch mehr Unterstützung aus öffentlichen Geldern fortgesetzt.

Idealer Zeitpunkt zum Sanieren.
„Der Zeitpunkt für Sanierungen könnte besser nicht sein“, betont Seitinger. Das Lebensressort des Landes unterstützt die Sanierungsvorhaben derzeit mit attraktiven Förderungen für Wohnungs- bzw. Hauseigentümer sowie Mieter. Durch moderne Dämmung etc. ist den Berechnungen der Experten zufolge eine Energie-Ersparnis von bis zu 70 Prozent möglich. Da bei Gebäuden in der Regel alle 30 Jahre umfangreiche Sanierungen notwendig werden, bieten diese Arbeiten die ideale Gelegenheit, auch gleich den Energieverbrauch der Immobilie zu senken. „Wer jetzt investiert, spart in der Zukunft teurer werdende Energie und somit Betriebskosten, die bekanntlich einen erheblichen Teil der Wohnkosten ausmachen. Ein erheblicher Anteil des Energiebedarfes kann durch einen Vollwärmeschutz eingespart werden“, erklärt Christian Krainer, der steirische Obmann der Vereinigung der Gemeinnützigen Wohnbauträger (GBV).

Wirtschaftsfaktor und Arbeitsplätze. Mit dem Projekt des Landes Steiermark „Minus 70 Prozent“ soll bis zum Jahr 2015 die thermische Sanierung von ca. 70.000 Wohneinheiten mit einem Investitionsvolumen in der Höhe von 1,1 Milliarden Euro umgesetzt werden. Dabei handelt es sich bei diesem Engagement auch um einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor, so Seitinger: „Im Durchschnitt bedeutet das ca. 8.000 sanierte Wohneinheiten jährlich, was zusätzlich rund 14.000 Arbeitsplätze für die Steiermark bringt. Der steirische Wohnbau, gemeinsam mit den Gemeinnützigen Wohnbauträgern, ist im Sanierungsbereich der absolute Trendsetter schlechthin.“ Auch die bisherige Bilanz nimmt sich nicht übel aus: Alleine seit 2005 wurden im so-zialen Wohnbau in der Steiermark rund 17.300 Wohnungen und Eigenheime saniert – Dies entspricht einem Investitionsvolumen von ca. 350 Millionen Euro.

Klimaoffensive für die Steiermark. Neben der Energie- und Kostenersparnis liegt Seitinger der Klimaschutz besonders am Herzen. So plant sein Ressort gemeinsam mit dem Umwelt-Ressort unter Ing. Manfred Wegscheider ein Klimaprojekt für Kleinregion-
en in der Steiermark, das zunächst auf fünf Jahre angelegt ist. Für den Projektstart wurden Ende Juni in der Regierungssitzung 200.000 Euro beschlossen. „Klimaschutz geht uns alle etwas an. Der entscheidende Punkt beim Klimaschutz ist die Eindämmung des Verbrauchs von Energie, wir müssen mit der eingesetzten Energie effizienter umgehen. Die kleinregionale Klimaoffensive ist ein wichtiger Beitrag dazu“, so Landesrat Seitinger.

Josef Schiffer

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