Foto: Marco Freiherr von Münchhausen – Lernen vom brillanten Selbstvermarkter

Plenarsaal des Konferenzzentrums in der Grazer Stadthalle, als der Trainer des Jahres 2002 und Excellent-Award-Träger Marco von Münchhausen vor 800 ZuhörerInnen Jagd auf den inneren Schweinehund machte. Münchhausen plädiert für „mehr Abstand in eigenen Angelegenheiten" und für einen „leichteren Weg, der Spaß macht."
 

„In einer Zeit, in der Unternehmen wie MitarbeiterInnen vor immer neue Herausforderungen gestellt werden, hat die Steirische Wirtschaftsförderung das Thema „Qualifizierung" zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben gemacht", so Mag. Patricia Theissl, Geschäftsführerin der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG.
Die Veranstaltung Faktor Mensch 06 der SFG am 29.März im MesseCenter Graz liegt da im Trend. In zwei hochkarätig besetzten Expertenforen diskutierten Weiterbildungsexperten und steirische Unternehmer mit ORF-Moderatorin Lou Lorenz die Frage, wer für die Weiterbildung von MitarbeiterInnen die Verantwortung trägt und wie innovative Lernkultur ein Unternehmen auf die Überholspur bringen kann. Außerdem zeigten zwei Superstars der Manangement-Trainerszene, wie Unternehmen etablierte Branchenkonzepte auf den Kopf stellten und wie „durch Selbstmotivation der innere Schweinehund besiegt werden kann" (O-Ton).

Mehr Abstand in eigenen Angelegenheiten. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Überforderung wie auch Unterforderung sind für ihn die wahren Motivationszerstörer, daher ist unbedingt die Balance zwischen Herausforderung und persönlicher Fähigkeit zu beachten. „Fordern Sie sich immer wieder neu, aber überfordern sie sich nicht. Legen Sie die Latte höher, aber legen sie sich nicht zu hoch:" Am schwierigsten findet Münchhausen die Veränderung der Gewohnheiten und rät daher: „1.) Nehmen Sie sich eine Sache vor, der Sie Vorfahrt geben.2.) Fangen Sie klein an und steigern so leicht wie möglich.3.) Lassen Sie keine Ausnahmen zu".

Unzufriedenheit als Unternehmensmaxime. Unternehmen durch das Aufbrechen traditioneller Denkmuster vorwärts zu bringen war das Thema des Querdenker-Duos Förster & Kreuz. „Rastlosigkeit und Unzufriedenheit sind die ersten Vorbedingungen des Fortschritts. Man könnte es auch so ausdrücken: Fortschritt verdanken wir den Nörglern." So hat ein Unternehmen aus Watsonville in den USA Unzufriedenheit in den Unternehmensrichtlinien verankert: „Unsere Mitarbeiter sind grundsätzlich unzufrieden mit dem Status quo." Aufgrund dieser institutionalisierten Unzufriedenheit ist das Unternehmen sehr innovativ. Und das in einem Markt, der austauschbarer nicht sein könnte: Schotter, Sand und Asphalt. Das Unternehmen bietet seinen Kunden die Möglichkeit bei Unzufriedenheit mit dem Produkt oder Service den Rechnungsbetrag eigenhändig zu kürzen. Dem Unternehmen ist es damit gelungen eine hohe Kundenloyalität aufzubauen und auch gut zu verdienen. Anja Förster meint: „Wir müssen lernen, über den Tellerrand zu blicken, alte Probleme aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und uns von der Vergangenheit zu befreien."