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Forever and ever |
Sonntag, 8. Juni 2008 | |
Schreibkraft. Das Feuilletonmagazin. Heft 16, 84 Seiten, 6,- Euro Es gibt wieder eine neue „schreibkraft“, diesmal mit Ewigkeits-Anspruch: „Für immer“ lautete die Themenstellung, die den Schreibkräften aufgetragen war. Da finden sich so unterschiedliche Beiträge wie jener von der Wurst mit den zwei Enden von Sefanie Lehrner und der von Herbert A. Freidl über die atomare Wiederaufbereitungsanlage in La Hague, die diesen Zipfel des Hexagons in alle Zukunft verseucht hat; Peter Glaser, Ex-Grazer, Ex-Chef des Hamburger Chaos Computer Clubs und einer der wenigen luziden Denker postmoderner digitaler Welten, hält das Internet für unflexibel und ultrakonservativ – weil es Daten aufbewahrt, die schon lange nicht mehr der Realität entsprechen; Werner Schandor befasst sich mit dem verbreiteten Versuch, die Gegenwart in Form einer überbordenden Flut an Digitalbildern für immer zu konservieren. Anne Peters Beitrag handelt von der Vieldeutigkeit des „Reform“-Begriffes (der ja unter neoliberalen Vorzeichen ein „Ändern, damit sich nichts ändert“ bedeutet). Einer der herausragendsten Beiträge ist zweifelsohne jener Martin Gassers, der sich mit der Ökonomisierung des österreichischen Fußballs beschäftigt: Während Vereine und Fans wirtschaftlich nutzbar gemacht werden, werden offiziell die Traditionslinien der Klubs aufrechterhalten. Wolfgang Pollanz unternimmt einen Ausflug in die Geschichte des Pop und analysiert zehn der vermutlich zehntausend Songs, in deren Titel das Adverb „forever“ vorkommt; Alexandra Rollett will sich der Rastlosigkeit des „Immer Vorwärts“ verweigern. Florian Malzacher findet Hintersinniges in der US-Horrorserie „Buffy the Vampire Slaye r“. Alice Bolterauer beschäftigt sich mit Adalbert Stifters Vision von der unvergänglichen Liebe, Georg Fuchs mit der Vergänglichkeit des Universums. „Forever young“ sind auch die Pop-Ikonen von Mona Lisa bis Che Guevara, die diese Ausgabe illustrieren. cs
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