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Experten-Lob für Grazer Verkehrspolitik
Montag, 7. April 2008
Knapp vor der Übergabe seines Ressorts an die grüne Bgm.-Stellvertreterin Lisa Rücker ließ VP-Stadtrat DI Gerhard Rüsch zentrale verkehrspolitische Maßnahmen der letzten Jahre evaluieren – und erhielt dafür beste Zensuren.

Überprüft wurden die neuen grünen Parkzonen, die Park-and-Ride-Anlagen in Fölling, Puntigam und am Murpark, die Ausweitung der Tempo-30-Zonen im November 2003, die Verlängerung der Straßenbahnlinien 4,5 und 6 sowie die Einführung der tangentialen Buslinien 52, 62 und 64. Das Team um Univ.-Prof. Wilfried Schönbäck vom Fachbereich Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik der TU Wien kam dabei zum Ergebnis, dass allein durch die grünen Zonen und die P&R-Anlagen ca. 2,4 Mio Kfz-Kilometer pro Jahr eingespart werden, dabei entsteht ein volkswirtschaftlicher Netto-Nutzen von jährlich 7,5 Mio Euro, wobei der Hauptanteil auf vermiedene Unfälle entfällt. Im Fall der neuen Tempo-30-Zonen beträgt der Nutzen immerhin noch 840.000 Euro/Jahr.

Die Straßenbahnverlängerungen verursachen zwar einen Abgang von 1,9 Mio Euro in den Kassen der GVB (wobei die verlängerte Linie 5 immerhin einen Betriebskosten-Deckungsgrad von knapp 75% erreicht, die Linie 6 von 45,3% und die Linie 4 von 30,9%), der durchschnittliche volkswirtschaftliche Nutzen pro Betriebsjahr (Verringerung von Reisezeiten, Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr zur Schiene) soll aber ca. 8 Mio Euro betragen. Die Tangentialbusse fahren in Summe einen durchschnittlichen volkswirtschaftlichen Nutzen von 4,28 Mio Euro jährlich ein; bis auf die Linie 52, die deutlich mehr Kosten verursacht als Nutzen stiftet, beurteilen die Experten damit alle genannten Maßnahmen als „empfehlenswert“ bis „sehr empfehlenswert“. Für den sichtlich hoch zufriedenen Ex-Ressortchef Rüsch stellt die Bewertung eine gute Grundlage für die kommenden Entscheidungen dar – u.a. soll ja das Grazer Straßenbahnnetz um zumindest zwei weitere Strecken, eine Nord- und eine Südwestlinie, erweitert werden.
cs

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