Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
DJ Kolchos - DJ Sowchos
Mittwoch, 12. März 2008
Kunst und Musik waren schon immer eine populäre Kombination: Jeder zweite bildende Künstler zupfte irgendwann einmal die Harfe, schrummelte die Gitarre oder drehte an den Turntables (umgekehrt füllte auch schon mal der eine oder andere Musiker eine Leinwand oder ein Paperback).

Die Ergebnisse waren recht wechselhaft, hauptsächlich dienten diese Ausflüge jedoch eher dem persönlichen Distinktionsgewinn. Dass es auch anders geht beweisen F.S.K. Seit nunmehr drei Jahrzehnten sind die Gründungsmitglieder Thomas Meinecke (Autor), Michaela Melián (Bildende Künstlerin), Justin Hoffmann (Ausstellungsmacher) und Wilfried Petzi (Fotograf) in ihren jeweiligen Betätigungsfeldern stilbildend und erfolgreich – als Band sowieso. Langeweile und künstlerische Konsequenz war nie ihr Ding (sie spielten mit Punk, New Wave, Polka, amerikanischem Folk, Techno, House oder R&B), politische Konsequenz sehr wohl: Bis heute verweigern sie sich jedem Angebot von großen Labels. Mit dem aktuellen Album Freiwillige Selbstkontrolle (Buback) kehren sie zu ihren Ursprüngen zurück und interpretieren New Wave äußerst zeitgemäß (und fernab von irgendwelchen Retro-Attitüden). Tanzbare Zeitkritik at its best!
Die in Wien lebende Musikerin Marilies Jagsch bedient das schwermütige Publikum auf lange nicht mehr gehörte Weise. Die Songs auf ihrem Debutalbum obituary for a lost mind (Asinella Records) faszinieren nicht nur durch die zurückhaltend-zerbrechlichen, akustischen Arrangements, die nur durch ihre manchmal polternden Beats Bodenhaftung bewahren, sondern vor allem durch die Unmittelbarkeit, die dem melancholischen Gesangsstil zugrunde liegt. Ihre Stimme entfaltet dadurch eine Präsenz und Intimität, die jedem nahe gehen muss, der diesem Album zum Opfer fällt. Die Intimität Marilies Jagschs ist aber keine selbstreferenzielle oder ätherische, denn in jedem der Songs von obituary for a lost mind klingen auf gediegene Weise mindestens 40 Jahre Musikgeschichte mit, was bei einem Debutalbum einer 23-jährigen Künstlerin eine sehr bemerkenswerte Qualität darstellt.

Die besprochenen CDs wurden von DUX-RECORDS, Annenstraße 6, 8010 Graz, Tel. 72 37 27, zur Verfügung gestellt.
„Orbituary for a lost mind“ ist bis Ende März auf www.duxrecords.com zum Vorzugspreis von 13,95€ erhältlich.

Die CDs gibt‘s auch zu gewinnen – natürlich in der KORSO-Gamebox am KORSO-Infoserver unter www.korso.at!

» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >