Ab sofort werden auch wenig begüterte Kunstinteressierte kostenlos an Kulturveranstaltungen teilnehmen können. Möglich wird das durch den „Steirischen Kulturpass", der von Kulturlandesrat Kurt Flecker ins Leben gerufen wurde. Orientiert haben sich die Initiatoren am Wiener Modell „Hunger nach Kunst und Kultur", das bereits seit über drei Jahren erfolgreich läuft.

Sponsoren gefragt. Die Kulturpässe werden von Sozialinstitutionen wie Caritas, Volkshilfe, Frauenservice Graz, ISOP, der Vinzenzgemeinschaft, ZEBRA, Omega oder vom AMS nach Beurteilung der finanziellen Situation der Antragsteller ausgegeben. Die Kultureinrichtungen hingegen sind gefordert Sponsoren aufzutreiben, die die Gratiskarten finanzieren. Wo das nicht möglich ist, springt das Kulturressort des Landes ein. Insgesamt sind für das Projekt 10.000 Euro budgetiert. Der Betrag sei aber nach oben noch offen, erklärt Flecker.

Auf der Seite der Kultur sind die styriarte, die Diagonale die Grazer Oper, das Next Liberty, der Steirische Herbst und das Landesmuseum Joanneum von Anfang an dabei. Als organisatorische Drehscheibe wird die steirische Kulturinitiative „Culture Unlimited" fungieren. Unter der Telefonnummer 0664/2131386 oder info@cuture-unlimited.com gibt es nähere Informationen für Interessierte.

Grundsätze und Werte. „Menschen, die zu uns kommen, sollen nicht das Gefühl haben Menschen zweiter Klasse zu sein", erläutert Mathis Huber (Styriarte) einen der Grundsätze des Kulturpasses. Es werden auf keinen Fall Karten angeboten, die schwer anzubringen sind. Die Kulturpässe werden erst ab 14. März 2006 ausgegeben. Für die Diagonale, die bereits am 21. März beginnt, wird deshalb eine Sonderregelung getroffen: „Wir bitten Sponsoren Karten zu kaufen und sie dann den Sozialeinrichtungen zu überlassen", erklärt Oliver Testor, Geschäftsführer der Diagonale, die Vorgangsweise.

Zwischen 2000 und 3000 Kulturpässe für GrazerInnnen. Neben Wien hat auch Salzburg seit 1.12. 2005 den Kulturpass. Auch in Linz wird schon an der Einführung getüftelt. In der Bundeshauptstadt können Kulturpassbesitzer bereits bei 33 Institutionen kostenlos ihren Hunger nach Kultur stillen. 14.000 Pässe sind bereits ausgestellt. Umgelegt auf Graz würde das bedeuten, dass zwischen zwei- und dreitausend Pässe ausgegeben werden. „Als ich vor zwei Jahren das erste Mal von diesem Projekt gehört habe, habe ich mir nicht gedacht, dass das funktioniert", erzählt der Kulturlandesrat, aber, versichert er glaubhaft: „Sie werden sehen, das schlägt ein!"

Außerdem mit an Bord: Psalm, Recreation, Serenata, jeunesse Graz, Meerschein Matinee, Literaturhaus Graz, Neue Galerie, Kunsthaus Graz, Volkskundemuseum, Landeszeughaus, Künstlerhaus, Schloss Eggenberg, Alte Galerie, drama Graz, FreiGang Produktionen, schaubühneGraz, Kuddel Muddel Theater, Tanztheater GE(H)ZEITEN, Drahtseilakt, InterACT, Theater asou