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„Vista Point“: Untersuchungen an Medien
Archiv - Rezensionen
Dienstag, 14. März 2006
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Mithilfe einer technischen Vorrichtung wird der Kopf des Betrachters in Schwingungen versetzt. Zwischen der Bildaufbaufrequenz eines gegenüberliegenden Computer-Monitors und den durch jene Vorrichtung in Unruhe versetzten Blick auf ein statisches Bild am Schirm entsteht eine Interferenz, die scheinbar Bewegung am Computerbild hervorruft. Tatsächlich aber handelt es sich hier um ein Wahrnehmungsphänomen, das Auswirkungen nicht am Bildschirm, sondern als Verunsicherung im Empfinden des Betrachters verursacht. Diese Installation mit dem Titel Optoschüttler entwickelte der Grazer Daniel Hafner für die aktuelle Ausstellung Vista Point. Perspektiven steirischer Kunst im Grazer Kunstverein Medienturm.

Mit Vista Point möchte Kurator Sandro Droschl auf ein Manko in der steirischen respektive Grazer Kunstlandschaft aufmerksam machen, aufgrund dessen junge KünstlerInnen, mangels einer Akademie oder eines Instituts für Gegenwartskunst in Graz, einen wesentlichen Teil ihrer Ausbildung vor allem in Wien erfahren. Die Folge ist, dass junge KünstlerInnen, wie die in der Ausstellung vertretenen Unter-Dreißigjährigen, auch ihren Lebensmittelpunkt nach Wien verlegen.

Michael Gumhold zeigt die mixed-media Installation o.T. (-273,15° Celsius : Rehearsal : Amplifier) als „Proberaum des absoluten Nullpunkts" in einer Überschneidung und einem Austausch von Zeichen und Materialien im Kontext populärer Musik.

Barbara Caspar präsentiert eine achtteilige Fotoserie, die den Verlust der Aura des Kunstwerks nach Benjamins Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit thematisiert.

Eva Beierheimer arbeitet mit ortsspezifischen Gegebenheiten und übersetzt die Website des Medienturms in eine physische Konstellation im Ausstellungsraum, während Christian Eisenberger sich der Qualität „armer" Materialien im Kunstkontext annimmt.

Vista Point. Perspektiven steirischer Kunst ist im Kunstverein Medienturm, Josefigasse 1, 8020 Graz, bis zum 25. März zu sehen. Informationen unter www.medienturm.at

Wenzel Mraček


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