Das Medium Film dient der 1972 in Agrigent geborenen und in Köln und Amsterdam lebenden Rosa Barba einerseits als Werkzeug, mit dem sie Erzählstränge – Fabeln – vermittelt, andererseits werden Bedingungen und Möglichkeiten des Mediums in seinen selbstreferenziellen Aspekten thematisiert. Der Ausstellungstitel With a hidden Noise deutet bereits die analytischen Verfahren der Künstlerin an, wenn etwa über einen 16-Millimeter-Film, stumm und in Endlosschleife, nur Textpassagen projiziert werden. Diese erzählen auf einer assoziativen Ebene offenbar von einer Gruppe von Menschen, die sich durch einen unterirdischen, unbeleuchteten Korridor an die Oberfläche und ans Licht bewegt.

Den Eindruck der Bewegung in der fiktiven Handlung vermittelt der durch eine Mechanik ständig bewegte Filmprojektor, der auf diese Weise den Film wie in Echtzeit automatisch und in ständiger Wiederholung zu schneiden scheint und zugleich Schriftbilder an die Wand wirft. Betitelt ist diese Installation aus dem Jahr 2003 mit Machine Vision Seeker.
It’s gonna happen dagegen handelt von der Verabredung eines fiktiven Diktators und seines Kollaborateurs, deren Telefonat abgehört wurde und die Tonspur des Streifens bildet. Zu sehen allerdings sind Drehbuchanweisungen, die die nächtliche Stadt beschreiben, in der telefoniert wird. In Sequenzen dieser Arbeiten werden immer wieder Gleichzeitigkeiten und asynchrone Momente zwischen Text und Bild hergestellt, die die entscheidenden Aktionen beschreiben. So entstehen immer wieder merkwürdige Leerstellen, die vom Rezipienten assoziativ zum individuellen Plot verarbeitet werden. In der Reihe Printed Cinema übersetzt Rosa Barba ihre Filme in Druckwerke, die als Magazine an den jeweiligen Ausstellungsorten erscheinen und schließlich als Gesamtauflage zu Ende des Projektes With a hidden Noise erscheinen werden.

With a hidden Noise von Rosa Barba ist bis zum 28. Juli im Kunstverein Medienturm, Josefigasse 1, in Graz zu sehen.

Informationen unter www.medienturm.at