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Kleine Welten: Zwischen Märchen und Alltagssituationen |
Mittwoch, 12. Dezember 2007 | |
Anlässlich des 75. Geburtstages von Stefanie Erjautz vereint das Volkskundemuseum am Landesmuseum Joanneum deren Werke – 280 figurale textile Skulpturen – in der Ausstellung „Kleine Welten". 280 Gesichter gucken und lugen aus unterschiedlich großen Vitrinen im Stöcklsaal und im Erdgeschoß des Haupthauses des Volkskundemuseums. Die Ausstellung ist zweigeteilt: Im Stöcklsaal sind die eher niedlichen Figuren und märchenhaften Wesen, zusammengestellt für das junge Publikum, zu sehen, und im Haupthaus Milieu-studien, realistische Darstellungen von Alltagssituationen.
Zu jeder Figur eine Geschichte. Schön herausgeputzt sind alle Figuren. Thematisch gruppiert und platziert in teilweise bis in kleinste Details veranschaulichte Räumlichkeiten. Vom Wirtshaus über die Nachtbar bis hin zu Kreuzigung und Krippe werden BesucherInnen der Ausstellung an unterschiedlichste Orte geführt und können aus den Gesichtern und Körperhaltungen der Figuren in deren Innenleben sehen. Die Künstlerin kann zu jeder Figur und zu jeder dargestellten Situation eine Geschichte erzählen, eine wahre Geschichte.
Am Anfang waren es Puppen. Anfangs waren es wirklich Puppen, die Stefanie Erjautz aus verschiedenen Textilien für ihre Kinder fertigte. Dann stellte sie viele Puppen und Figuren für das Steirische Heimatwerk her, die dieses als kunsthandwerkliche Besonderheiten verkaufte. Als Auftragswerke hatte sie bestimmte Persönlichkeiten, wie etwa Hanns Koren, nachzubilden. „Irgendwann wollte ich nicht mehr immer die gleichen Personen mit unterschiedlichen Attributen darstellen", erklärt die Künstlerin ihren Weg hin zu einer anderen Art der Darstellung, der Milieustudie. Für diese Art der Darstellung hat Stefanie Erjautz schließlich eine große Leidenschaft entwickelt und viele kleine Welten geschaffen.
Künstlerische Volkskunde. „Die Kunst von Stefanie Erjautz ist Volkskunde mit künstlerischen Mitteln. Sie schaut Situationen ins Gesicht und schildert sie", erläutert Dr.in Eva Kreissl, Kuratorin der Ausstellung. Peter Pakesch, Intendant des Landesmuseums Joanneum, verweist auf den bewusst zeitgenössischen Blick, der auf das künstlerische Tun von Stefanie Erjautz zu richten ist, und auf Parallelen zu anderen Künstlern, vor allem zum polnischen Künstler Pawel Althammer.
Doris Wilfinger
Kleine Welten – Zwischen Märchen und Milieu. Werke von Stefanie Erjautz, Volkskundemuseum, Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz, 29. November 2007 bis 10. Februar 2008 Öffnungszeiten: Di. – So. 10.00 bis 17.00 Uhr
Angebote für SchülerInnen:
Einstündige Führungen sowie zweistündige Workshops: Altersspezifische Führungen und anschließende Workshops.
Workshop (1. bis 6. Schulstufe): Es war einmal …. Kleine Welten für Kinder. Die SchülerInnen haben Gelegenheit, ihr eigenes „Sorgenpüppchen" zu basteln.
Workshop (7. bis 13. Schulstufe): Auf den zweiten Blick … Kleine Welten für Jugendliche. Die SchülerInnen haben Gelegenheit, ihre eigene kleine Welt als Collage gemeinsam zu erarbeiten.
Anmeldungen: Eine Woche vor dem gewünschten Termin, Tel. 0316/ 8017-9881
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