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Luft is in the Air - RAM im Stadtmuseum |
Mittwoch, 12. Dezember 2007 | |
Mit der neuen Ausstellungsreihe Innenansichten widmet sich die Akademie Graz in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Graz der Präsentation von Positionen vornehmlich junger KünstlerInnen mit biografischem Bezug zur Steiermark. Anliegen beider Institutionen ist es, „junge KünstlerInnen zu fördern, die Kunstimpulse der Region fruchtbar zu machen und einen Raum der Auseinandersetzung mit aktuellen Diskursen herzustellen", wie Astrid Kury, Präsidentin der Akademie Graz, formuliert. Mit Innenansichten nehmen sich Akademie und Museum aber auch gleich eines Problems an, das als eines der meistgenannten aus einer vor kurzem von der Akademie Graz angestellten Erhebung hervorging: In der Steiermark lebende und arbeitende KünstlerInnen monieren hier den virulenten Bedarf an Ausstellungsräumen. Das Stadtmuseum Graz unternimmt somit einen ersten Schritt, indem Margareth Otti (Stadtmuseum) die Aufgabe des Hauses nicht allein als Archiv beschreibt, sondern auch als „Akteur und freundlicher Agent provocateur, der das zeitgenössische Kulturgeschehen sichtbar macht".
„Aufgeblasene" Kunst. Das KünstlerInnenkollektiv RAM ist seit einigen Jahren mit „Entwicklung und Erforschung zeitgenössischer Ausdrucksmittel" befasst. RAM sind Stefan Beyer, Katharina Buschek, Alex D’Elia, Martin und Max Gansberger, Arno T. Nym, Jakob Pock, Michi Posch, Verena Resch und Barbara Sommerer. Ihren „Dienstleistungssektor", wie Werner Fenz das Arbeitsgebiet von RAM im Ausstellungskatalog bezeichnet, verlässt die Gruppe mit der aktuellen Ausstellung unter dem Titel In der Luft hängen – vermessene Dimensionen im Außenraum, um zu „eigenen (Kunst)Taten" zu schreiten. Und diese dürfen durchaus aufgeblasen genannt werden.
Die Ausstellung dominiert vorweg eine Hupfburg, exakt eingepasst in den Ausstellungsraum des Stadtmuseums, die mittels Aggregat immer wieder aufgeblasen wird, um gleich darauf wieder in sich zusammenzufallen. Eine bewegte und sich bewegende Plastik der Pneuma-Träumer, inzwischen unverzichtbare Attraktion aller Stadtfeste und Werbeauftritte im öffentlichen Raum, hier allerdings ihrer ureigensten Funktion enthoben und als nicht nur ironische Irritation in den Innenraum und in den Kunstraum gequetscht. In den Dimensionen unpassend für den ihnen zugeteilten Raum und deplatziert wirken meterhohe aufblasbare Kunststofftiere in Fotografien – eine Katze und ein Elefant –, deren Dasein bisher ebenfalls den kommerziellen Werbeauftritten galt. Wie kommt die übergroße Katze in die Tiefgarage, warum passt der Elefant nicht ins Fußballtor? Man kann sich nur schwer einer unangebrachten und wieder deplatzierten Sympathie für das Objekt erwehren. Gegenüber dem, was hier mehr oder weniger nicht passt, darf die Phrase vom „In-der-Luft-hängen" auch metaphorisch für An- und Einpassungsprobleme junger KünstlerInnen gegenüber situierten verstanden werden beziehungsweise wird das Raumproblem nochmals plausibel angesichts der Hierarchie Gesellschaft/Kunstbetrieb/KünstlerIn.
In der Luft hängen – vermessene Dimensionen im Außenraum von RAM ist im Stadtmuseum Graz bis zum 13. Jänner zu „ventilieren". Informationen unter www.akademie-graz.at und www.stadtmuseum-graz.at, außerdem im Salon im Arbeitsspeicher www.ram-im.net von RAM ist im Stadtmuseum Graz bis zum 13. Jänner zu „ventilieren". Informationen unter und , außerdem im Salon im Arbeitsspeicher Wenzel Mraček
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