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Grazer Energiegespräche - Klimaschutz zu Hause |
Mittwoch, 12. Dezember 2007 | |
Durch einfache Maßnahmen könnte in den privaten Haushalten viel für den Klimaschutz erreicht werden. Heizungsumstellungen auf Fernwärme oder energiesparende Sanierungen erfordern umfangreiche Investitionen. Trotz Fördermöglichkeiten ist das Verständnis für den Nutzen oft erst zu schaffen. Im Rahmen der Grazer Energiegespräche fand am 8.November 2007 im Festsaal der Arbeiterkammer in Graz eine Veranstaltung zu diesem Thema statt. Energiebewusst leben. Eine helle, warme Wohnung im Winter, Tropenfrüchte, ein klimatisiertes Auto im Sommer. „Dieser Lebensstil ist nur mit enormem Energieeinsatz möglich und daraus resultieren eine Menge Treibhausgase", so Ing. Kurt Krautgartner von Sattler Energie Consulting. Schon die Wahl der Lebensmittel beeinflusst den CO2-Ausstoß. So zeigte Krautgartner, dass 1 kg Tomaten aus biologischem Anbau, in der Saison 85g CO2 und außerhalb der Saison 9300g CO2 verursachen.
Erfolgreiche Umsetzung. Ing. Giulio Insam von der Gemeinnützigen Grazer Wohnungsgenossenschaft (GGW) plädierte für eine Verbesserung der Fördermöglichkeiten für Heizungsumstellungen und thermische Sanierungen von Wohnbauten. „Die GGW hat in den letzen 16 Jahren in 82 Objekten mit insgesamt 2.021 Wohnungen 129.280 m2 Fassadenfläche gedämmt und in 61 Wohnanlagen die Heizungen umweltfreundlich saniert", so Insam. Nicht immer einfach war es, die nötige Zustimmung der MieterInnen zu erlangen. Viele Hausversammlungen und Einzelgespräche waren hier notwendig.
Thermografie-Beratungsaktion. Beträchtliche Einsparpotentiale beim Energieverbrauch (bis zu 50%) gibt es beim Wohnungsbestand aus 1945 bis Anfang der 80er Jahre. „Trotz der steigenden Energiepreise und des allgemeinen Wissens über die Notwendigkeit von Klima- und Umweltschutz, stagniert die Sanierungsrate bei rund 1%", so DI Gerhard Lang von der Grazer Energieagentur. Aus diesem Grund hat das Land Steiermark – A15 Wohnbauförderung vor zwei Jahren die Thermografie- und Beratungsaktion initiiert. Die Aktion wurde in den ersten beiden Jahren sehr aktiv in Anspruch genommen: Es konnten bereits 500 Thermografie-Beratungen bei Eigenheimen und 80 bei Geschoßwohnbauten durchgeführt werden. „Die Beratungen werden als wertvolle Entscheidungshilfe angesehen und führen zu besseren und/oder umfangreicheren Sanierungen. Die Aktion wird von der Grazer Energieagentur koordiniert." informiert Lang. Nähere Informationen zu dieser Aktion sind auf www.grazer-ea.at zu finden.
Beitrag zum Klimaschutz. DI Dr. Stefan Altenhofer von der Energie Graz verwies auf die wichtige Rolle des Energiedienstleisters bei der Verbesserung der Energieeffizienz: „Durch den Einsatz von Fernwärmeheizungsanlagen vermeiden wir im Jahr ca. 170 Tonnen Staub und über 200.000 Tonnen Kohlendioxid. Mit dem Programm Saubere Wärme hat die Energie Graz, in Kooperation mit dem Land Steiermark, der Stadt Graz und der Grazer Energieagentur seit 2006 mehr als 800 Heizungsumstellungen bewirkt. Die Gründung der Solar Graz GmbH im Jahre 2006 und die Errichtung einiger Solaranlagen in Graz, wie z.B. am Berliner Ring mit 2480 m2 Kollektorfläche zeigen, dass die Energie Graz einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet".
Klimaschutz zuhause. DI Johannes Fechner von der 17&4 Organisationsberatung bemängelte, dass es noch an Strategien fehlt, die genug Breitenwirkung erreichen, um die rund vier Millionen österreichischen Haushalte zu bewegen, in die Energieeffizienz zu investieren. „Allgemeine Information und Förderanreize allein lösen zu wenige zusätzliche Investitionen in den Klimaschutz aus", so Fechner. Als positives Beispiel nannte Fechner das österreichische Impulsprogramm klima:aktiv, welches Unternehmen, Kommunen und Länder, aber auch die einzelnen Haushalte dazu bewegt, verstärkt Maßnahmen für den Klimaschutz zu setzen. „Besonders hervorzuheben sind da Kooperationen mit der Immobilienwirtschaft. Hier ermöglichen wirtschaftliche Interessen und Klimaschutzmaßnahmen win-win Situationen", so Fechner.
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