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bfi Steiermark – Transnationale Kooperation bei Ausbildungsmaßnahmen am Metallsektor
Samstag, 10. November 2007
Das europäische Berufsbildungsprogramm LEONARDO DA VINCI unterstützt und ergänzt die Berufsbildungspolitik der EU unter Beachtung der Verantwortung der einzelnen Mitgliedsstaaten für Inhalt und Gestaltung der Berufsbildung. Ziel ist, mittels transnationaler Zusammenarbeit die Qualität zu erhöhen, sowie Innovation und europäische Dimension in Berufsausbildungssystemen zu fördern. Im Rahmen von LEONARDO DA VINCI beteiligt sich das bfi Steiermark am transnationalen Projekt METALCERT, welches sich mit dem globalen und nationalen Strukturwandel im Metallsektor auseinandersetzt.

Das Projekt METALCERT unter Federführung der spanischen FVEM (Federación Vizcaína de Empresas del Metal) beschäftigt sich mit dem Lern- und Qualifikationsbedarf der Beschäftigten des europäischen Metallsektors im Hinblick auf den Strukturwandel. Bildungsinstitutionen aus Frankreich, Österreich (bfi), Rumänien, Spanien und Ungarn sind an diesem Projekt beteiligt, welches noch bis Ende September 2008 läuft. Mit Geschäftsbereichsleiter Walerich Berger vom bfi-Steiermark sprach Manfred Unterholzer für KORSO über den aktuellen Stand des Projektes.

 

 

Ist der Metallsektor ein Sorgenkind der Europäischen Uniom?

Der europäische Metallsektor macht eine bedeutende Wandlung durch. Diese ist gekennzeichnet durch eine rasch fortschreitende technische Entwicklung, beinharten Konkurrenzkampf, Internationalisierung, Standortwechsel, massiven Personalabbau und Veränderung der Organisationsstrukturen. Außerdem sind aufgrund der wachsenden Nachfrage in den großen Schwellenländern Rohstoffe für die Metallerzeugung und Metalle aller Art so teuer wie noch nie.

 

 

Wie kann Ausbildung auf die Veränderung der Arbeitswelt reagieren?

In modernen Wirtschaftsprozessen löst sich die überkommene Trennung zwischen Arbeiten und Lernen zunehmend auf. Moderne innovative Arbeit schließt Lernen ein. Daher wird es immer notwendiger, Lernen an Arbeitsprozessen und an den Möglichkeiten neuer Informations- und Kommunikationstechnologien zu orientieren. Die im Zuge von Berufstätigkeiten und Berufserfahrungen aufgebauten informellen Kompetenzen werden zurzeit nur selten nachweisbar bewertet und als Bildungsbeitrag nicht honoriert. Die Erfassung und Beurteilung von informell im Arbeitsprozess erworbenen Kompetenzen sollte daher einen wichtigen Teil künftiger Qualifikationsmaßnahmen darstellen.

 

 

Wer oder welche Institutionen des Metallsektors sollen mit METALCERT angesprochen werden?

Das sind vor allem Unternehmen, Verbände, öffentliche und private Bildungsinstitutionen, Interessensvertretungen, ArbeiterInnen und die speziellen Berufsausbildungseinrichtungen des Metallsektors.

 

 

Welche Ziele verfolgt METALCERT?

Die wesentlichsten Ziele sind:

• Verbesserung der Qualität der Berufsausbildung,

• Höhere Transparenz bei den erworbenen Qualifikationen,

• Gleiche Chancen für Frauen und Männer,

• Förderung des gesellschaftlichen Dialogs bei der Berufsausbildung,

• Förderung von innovativen Bildungsangeboten,

• Valorisierung und Bekanntmachung von „best practices".

 

Was muss nun getan werden, um diese Ziele zu erreichen?

Aufbauend auf vorhandenem Material sollen die wesentlichen Einflussfaktoren des Strukturwandels im Metallsektor ermittelt werden. Es wird nötig sein, die Anerkennung nichttraditioneller Lernsysteme zu forcieren, es müssen Synergien geschaffen werden zwischen beruflich erworbenem und aufgrund von Ausbildung erworbenem Wissen. Letztendlich sollen die VetreterInnen aller an dem Bildungsprozess beteiligten Institutionen in eine breite Diskussion eingebunden und best practice-Lösungen detailliert erläutert werden.

 

 

Weitere Informationen unter www.bfi-stmk.at oder E-Mail an europe@bfi-stmk.at

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