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In vielen Stilen zuhause - Florinda Ke Sophie |
Donnerstag, 18. Oktober 2007 | |
„Ich hab’ immer gemalt, immer geschrieben, immer gebildhauert – und als es mich 2001 nach Graz verschlagen hat, dachte ich mir: ,Jetzt brauchst du einen neuen Namen’", erzählt die aus Oberwesel westlich von Mainz stammende Kerstin Eberhard. Sprach’s und nannte sich von nun an Florinda Ke Sophie – das „Ke" erinnert noch an ihren einstigen bürgerlichen Vornamen, Sophie an die von ihr geschätzte hellenische Philosophenschule der Sophisten und Florinda, die Blühende, wohl an ihre vielfältigen Talente und ihren ungebändigten Schaffensdrang. 2004 wurde sie Mitglied des Werkbundes, sie gewann den von Stadträtin Tatjana Kaltenbeck ausgeschriebenen Minna-Kautsky-Literaturpreis, nahm an zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben teil und gründete 2005 den Kunstverein M.I.A.Z.W.O.A. (Multimediales Interdisziplinäres Analoges Zweckorientiertes Weltweites Offensives Art-Unternehmen). Die Begegnung mit dem mexikanischen Bildhauer Jorge Gonzales Velasquez, sagt Florinda Ke Sophie, habe sie dazu gebracht, sich verstärkt der Malerei zuzuwenden.
Beinflusst und beeindruckt von Picasso. Der Drang zur Öffentlichkeit ist ihrem Schaffen eingeschrieben; zunächst hatte sie in der Kunstmeile in der Sackstraße ein Galerienlokal gemietet, nun betreibt sie die „Blaue Galerie" in der Schörgelgasse. Nicht nur eigene Werke sind dort ausgestellt, sondern auch jene befreundeter KünstlerInnen – etwa der Bildhauer Johnny Fortmüller und Paul F. Brenner oder der Textilkünstlerin Paula W. Reichel. Der Drang zur Öffentlichkeit ist ihrem Schaffen eingeschrieben; zunächst hatte sie in der Kunstmeile in der Sackstraße ein Galerienlokal gemietet, nun betreibt sie die „Blaue Galerie" in der Schörgelgasse. Nicht nur eigene Werke sind dort ausgestellt, sondern auch jene befreundeter KünstlerInnen – etwa der Bildhauer und oder der Textilkünstlerin . Aber nicht nur über das klassische Mittel der Ausstellungen sucht die Malerin den Kontakt mit der Öffentlichkeit: Seit dem letzten Jahr malt sie auch in der Öffentlichkeit. Sie sei eine klassische Autodidaktin, sagt Forinda Ke Sophie über sich selbst. Was nicht bedeutet, dass sie sich nicht auch theoretisch mit Kunst beschäftige, im Gegenteil: „Mit Picasso hab ich mich intensiv auseinander gesetzt, vor allem sein Spätwerk hat mich sehr beeindruckt" – insbesondere die Tatsache, dass Picasso seine Bilder oft sehr rasch auf die Leinwand geworfen habe, übte nach eigener Aussage starken Einfluss auf die Wahlsteirerin aus. „Das habe ich mir früher nicht erlaubt, ich habe sehr stark symbolistisch gearbeitet. Jetzt lasse ich zu, was passiert, und fühle mich auf großen Leinwänden wohl." Eine weitere wichtige Inspirationsquelle sei Frieda Kahlo gewesen. Wichtig sei ihr die Auseinandersetzung mit KünstlerkollegInnen, betont Ke Sophie. „Die Galerie ist eine Möglichkeit, nicht nur mit anderen KünstlerInnen in Dialog zu treten, sondern auch etwas für sie zu tun."
Auf zur ArtExpo nach New York. Ihr aktuelles Schaffen ist von zwei Zyklen geprägt. Zum einen sind das die „Transformationen", in denen sie klassische Werke aufgreift und neu interpretiert – den „Kuss" von Klimt, das „Déjeuner sur l’herbe" von Manet (in ihrer Version sind auch die Herren unbekleidet), die Venus von Botticelli, der sie eine Gefährtin zugesellt, eine Leda mit dem Schwan nach da Vinci, die aber in Form eines Vexierbildes auch Tyndareos, den zweiten Geliebten jener Nacht mit Zeus zeigt – und viele andere mehr. Ihr aktuelles Schaffen ist von zwei Zyklen geprägt. Zum einen sind das die „Transformationen", in denen sie klassische Werke aufgreift und neu interpretiert – den „Kuss" von Klimt, das „Déjeuner sur l’herbe" von Manet (in ihrer Version sind auch die Herren unbekleidet), die Venus von Botticelli, der sie eine Gefährtin zugesellt, eine Leda mit dem Schwan nach da Vinci, die aber in Form eines Vexierbildes auch Tyndareos, den zweiten Geliebten jener Nacht mit Zeus zeigt – und viele andere mehr. Der zweite Zyklus beschäftigt sich mit Europa – und zwar anhand seines augenfälligsten Symboles, des Stiers. Und da greift Florinda Ke Sophie tief in die Vergangenheit europäischer Kulturgeschichte: Das erste Werk des Europa-Zyklus beruht auf den steinzeitlichen Höhlenmalereien von Lascaux. Alle Bilder des Europa-Zyklus – 27 sollen es entsprechend der Zahl der EU-Mitgliedstaaten werden – unterscheiden sich in der Technik, einige davon hat sich die Malerin speziell für dieses Vorhaben angeeignet. Auf die Frage der Intention ihrer Malerei angesprochen, meint Florinda Ke Sophie: „Ich will etwas sichtbar machen, das vorher nicht da war – und zwar im Sinn eines persönlichen oder gesellschaftlichen Anspruchs." Das scheint ihr auch zu gelingen, denn die Bekanntheit der sympathischen, natürlichen Künstlerin spricht für sich. Und vielleicht steht ihr in Kürze ein neuerlicher Karrieresprung bevor: Auf Einladung einer deutschen Galerie wird sie an der ArtExpo in New York teilnehmen – und die gilt, wie sie selbst sagt, „als Sprungbrett für europäische Künstler."
cs
KURZBIOGRAFIEFLORINDA KE SOPHIE (Kerstin Eberhard), geboren 1965 in Oberwesel / Deutschland, lebt und arbeitet seit 2001 in Graz
2008 Teilnahme ARTEXPO New York 2007 NOVEMBER-Ausstellung Forchheim KONZEPT-AUSSTELLUNG und PAINT PERFORMANCE, Rosenheim AUSSTELLUNG in Maribor PERMANENTE AUSSTELLUNG Fa. Exklusiv-Kamine AUSSTELLUNG Volksgarten-Pavillon Graz LESUNG Literaturhaus DOPPELPERSONALE „crossover" mit Johnny Fortmüller, Kurtherme Bad Radkersburg GEMEINSCHAFTSAUSSTELLUNG Werkbund, Graz AUSSTELLUNG zur Eröffnung der sozialen Interventionsstelle und des Vereins ERFA, Graz 2006 KONZEPT-AUSSTELLUNG Bildhauerei „vom urknall ins heute", Galerie Werkbund, Graz Lyrikveröffentlichung „Die Besten 2007" bei Brentano-Gesell- schaft und August-von-Goethe-Literaturverlag, Frankfurt TRANSFORMATION, Ausstellung in der Schoeller-Bank Graz PERSONALE Werkbund Graz, Akte 03-06 AUSSTELLUNG Galerie Holasek, Graz 2005 PERSONALE Werkbund, Graz („Grafiken") AUSSTELLUNG Kulturzentrum Bruck/Mur AUSSTELLUNG Stadtgalerie Fürstenfeld PERFORMANCE und Videoclip Priesterseminar Graz: „Ein Mann sitzt auf einem Stuhl und küsst sein Knie, während er sich vor sich selbst verbeugt, aber der Stuhl beißt zurück." 2004 Minna-Kautsky-Preis, Graz (Internetveröffentlichung unter Kerstin Eberhard) , geboren 1965 in Oberwesel / Deutschland, lebt und arbeitet seit 2001 in Graz
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