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Staatssekretärin Heidrun Silhavy bei ZEBRA
Montag, 10. September 2007
Seit über 20 Jahren betreut der Verein ZEBRA MigrantInnen und Flüchtlinge. ZEBRA unterstützt  bei der Arbeitsmarktintegration, berät über asyl- und fremdenrechtliche Bestimmungen, bietet psychotherapeutische Behandlung für folterüberlebende und traumatisierte Menschen, hilft bei Amtswegen und veranstaltet Schulungen (Alphabetisierung, Elementarbildung) für junge AsylwerberInnen.

Silhavy bei ZEBRA. Dem Verein ZEBRA ist es ein großes Anliegen, die Themen Asyl, Menschenrechte, Migration und Integration als Querschnittsmaterie in den verschiedenen Politikfeldern zu verankern. Deshalb hat ZEBRA Staatssekretärin Heidrun Silhavy zu einem Besuch des Beratungs- und Rehabilitationszentrums in Graz eingeladen.

Verwaltungsreform. Für Wolfgang Gulis, Geschäftsführer von ZEBRA, bietet „eine Verwaltungsreform, die Kundenorientierung, Bürgernähe und Transparenz in den Mittelpunkt stellt, die Grundlage dafür, dass MigrantInnen und Flüchtlinge nicht mehr als Bittsteller, sondern als gleichberechtigter Teil der Kundschaft behandelt werden. Ein Vorreiter dafür ist zweifellos das Bürgerbüro in Kapfenberg“. Auch Silhavy sieht hier Handlungsbedarf, „denn interkulturelle Öffnungsprozesse sind auf Basis der Verwaltungsreform sicher am nachhaltigsten“.

Gesundheitliche Versorgung von Folterüberlebenden. AsylwerberInnen sind häufig Menschen mit besonderem Betreuungsbedarf, viele haben Flucht, Verfolgung und Gewalt erlebt. Die Unterbringung in kleinen Gemeinden, oft in strukturschwachen und entlegenen Gebieten, bringt viele Probleme, vor allem in der Infrastruktur. Sozial- und Gesundheitseinrichtungen sind innerhalb kürzester Zeit überlastet, Schulen und Kindergärten zu klein dimensioniert, um dem erhöhten Betreuungsbedarf gerecht zu werden. „Gerade in der gesundheitlichen (medizinischen, psychotherapeutischen) und sozialen Versorgung von Folterüberlebenden gibt es am Land fast keine Angebote“, so Gulis. Die Staatssekretärin sagte volle Unterstützung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu.

Bürokratische Hindernisse. „Kinder von AsylwerberInnen sind vom Zugang zur Ausbildung weitgehend ausgeschlossen, Jugendliche dürfen keinen Beruf erlernen, solange das Asylverfahren noch läuft“, so Dipl.-Päd. Doris Rummel von ZEBRA. „MigrantInnen mit abgeschlossener Ausbildung in ihrem Herkunftsland, z. B. Krankenschwestern aus Tschetschenien, haben fast unüberwindbare bürokratische Hindernisse zu überwinden, damit ihre Ausbildung in Österreich anerkannt wird“, so die Aussage einer Mitarbeiterin von ZEBRA. Silhavy versprach, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen und politische Lösungen zu entwickeln.

mu

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