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Gold und Jade: Ein Blick in die Schatzkammern des alten China |
Mittwoch, 11. Juli 2007 | |
Leoben hat sich seit nunmehr einem Jahrzehnt mit kulturhistorischen Ausstellungen nicht nur in Österreich einen Namen gemacht – und die aktuelle Schau über die Funde aus chinesischen Herrschergräbern reiht sich würdig in die bisherigen Ausstellungen ein. Sie rechtfertigt jedenfalls auch eine weitere Anreise – etwa an einem der Regentage, deren einige es ja wohl auch diesen Sommer geben wird. Im Zentrum der Schau, die von Wilfreid Seipl vom Kunsthistorischen Museum Wien gemeinsam mit Susanne Leitner-Böchzelt von der Kunsthalle Leoben kuratiert wurde, stehen Funde aus den Gräbern der westlichen Han-Dynastie (206 v. bis 9 n. Chr.), darunter die beiden Prunkstücke der Ausstellung, ein Lacksarkophag mit Jadeintarsien, der aus 2095 Jadeplatten besteht, und ein Totengewand aus Jade, dessen 4248 Jadeplättchen mit Golddraht zusammengenäht sind. Jade-Schmuckstücke verschiedenster Verarbeitung und Formgebung – ebenfalls vorrangig aus der Han-Periode – zeigen durch feinste Details die hoch entwickelte Kunstfertigkeit in der Bearbeitung dieses Werkstoffs. Aus der gleichen Periode stammt eines der kunsthandwerklich beeindruckendsten Kleinodien der Ausstellung, eine fein gearbeitete goldene Gürtelschnalle mit Schnallenzunge. Keramische Kostbarkeiten. Neben Gold und Jade kommt der Keramik ein besonderer Platz in der Ausstellung zu: Neben den üblichen Grabbeigaben – von älteren, eher schlichten und dennoch äußerst formschönen Schüsseln und Kesseln bis hin zu den berühmten blauweißen Porzellangefäßen der Ming- und Qing-Dynastien – findet sich eine große Anzahl von anthropomorphen und zoomorphen Grabwächterfiguren, die böse Geister und Dämonen fernhalten sollten, einige davon prächtig bunt glasiert. Auch wenn der Schwerpunkt der Ausstellung nicht auf Gebrauchsgegenständen im heutigen Sinn liegt, so geben doch einige ungewöhnliche Exponate – etwa Nackenstützen und -bänke aus verschiedenen Materialien, bronzene und eiserne Beschwerer für Sitzmatten oder Waschschüsseln aus Keramik – Auskunft über alltägliche Lebensgewohnheiten. Leihgaben aus China und Österreich. Die meisten der kostbaren Exponate stammen aus dem Museum der Stadt Xuzhou im äußersten Osten Chinas, bis jetzt wurde nur eine Auswahl davon bei einer Ausstellung in Peking gezeigt. Weitere Leihgaben steuerten das Museum für Völkerkunde Wien und das österreichische Museum für angewandte Kunst bei. Wie immer ist zu der Schau auch ein prächtig ausgestatteter, ausführlicher Katalog erschienen, der neben einer Beschreibung der Exponate auch aufschlussreiche historische und kulturhistorische Hintergrundinformationen enthält und dessen Kauf sich unbedingt empfiehlt. cs Gold und Jade. Kunsthalle Leoben, Kirchgasse 6, A-8700 Leoben, noch bis 1. November 2007. Geöffnet tägl. Von 09:00 bis 18:00, Führungen 11:00 und 15:00, Gruppenführungen gegen Voranmeldung unter: Tel: 03842/4062 DW 408, www.leoben.at
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