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Kulturerbe zwischen Gebirge und Meer |
Mittwoch, 11. Juli 2007 | |
kloos up Luise Kloos blickt auf internationale Kulturereignisse Ein aktuelles Kunstprojekt in Zadar und Nin von europäischer Dimension Die Meeresorgel, ein zeitgenössisches Kunstwerk in Zadar, mit Klängen, die an Bach erinnern, ändern je nach Wellengang den Rhythmus und die Klangqualität. Zadar, ein bemerkenswert kulturelles Zentrum der norddalmatinischen Küste ist nicht weit vom südlichen Ausläufer des Velebit Gebirge gelegen. Alle möglichen architektonischen Zeitzeugen seit den Römern sind hier präsent und natürlich ist viel von der gemeinsamen habsburgischen Geschichte zu sehen. Die Initiatoren des Projektes „Back to Heritage“ sind Sime Ljubicic, Direktor der Matrix Croatica in Nin und Josip Zanki, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Kroatiens und künstlerischer Leiter des Projektes. KünstlerInnen aus Japan, Großbritannien, Italien, Kasachstan, Kroatien und Österreich sind eingeladen, um in Nin und Zadar ihre künstlerischen Statements zu geben. Ausgangspunkt ist der erste Roman der kroatischen Literatur von Petar Zoranic („Gebirge“ erschienen 1569 in Venedig). In diesem Roman beschreibt er eine unglückliche Liebe, die sein ganzes Leben verändert, ihn zu einem Aufenthalt im Velebit Gebirge bringt und ihn schließlich zu seinen kulturellen kroatischen Wurzeln führt. Eine halbe Autostunde nördlich von Zadar liegt der bezaubernde Ort Nin, einst eine bedeutende römische Stadt, in der auch Petar Zoranic gelebt hat. In Nin steht die bedeutendste Kirche Kroatiens und ist gleichzeitig die kleinste Kathedrale der Welt: die um 800 erbaute Sveti Kriz, Heilig-Kreuz-Kirche. Die Dimensionen der Kirchenmauern, der Türen und der Fenster wurden für die unterschiedlichen Lichtverhältnisse innerhalb eines Tages und auch innerhalb eines Jahres entworfen. Lore Heuermann hat die unglückliche Liebesgeschichte von Petar Zoranic zum Anlass genommen, um in der Kirche Sveti Kriz eine Installation mit Fotos und Zeichnungen, die teilweise digital bearbeitet sind, zu gestalten. Sie entwickelte dabei ein Konzept über Illusion und Wirklichkeit: Visionen, die durch Askese und Einsamkeit entstehen können. Den Start des Projektes bildete eine Wanderung der KünstlerInnen durch das mystische, mit vereinzelt dastehenden, uralten Steinhäusern unterbrochene, ca. 200 km lange Velebit Gebirge. Die KünstlerInnen Marina Bauer, Pavel Ivanov, Marco di Giorgi, Igor Konjusak, Petar Baresic, Sinisa Majkus, Roman Simic, Bojana Brkic, Josip Zanki, Gerhard Nierhaus, Lore Heuermann sowie die in Österreich gut bekannten japanischen Butoh TänzerInnen Moe Yamamoto, Kei Shirasaka und Teruko Susuki sind durch das große kulturelle Erbe der Region und durch eine zauberhafte Landschaft mit kraftvollen Plätzen zu site specific Installationen und Arbeiten inspiriert. Sie weben die eigenen kulturellen und religiösen Wurzeln und spirituellen Traditionen in ihre zeitgenössische Kunstsprache ein. Eine Idee des Projektes ist auch, die Bevölkerung und die Studierenden von Zadar und Nin zu integrieren und zu beteiligen. Eine Reihe von öffentlichen Vorträgen an der Universität Zadar und in den einzelnen Galerien in Nin umrahmen „Back to Heritage“. Kunsthistorisch begleitet wird das Projekt durch die Kuratorin Iva Körbler, Institut für Kunstgeschichte in Zagreb und durch Anita Zlomislic, Kunsthistorikerin und Journalistin der Tageszeitung Vijenac. www.backtoheritage.com 29.6.2007 bis 8.7.2007, Ausstellung in Nin bis Ende Juli 2007 Luise Kloos ist als bildende Künstlerin, interaktive Performerin, als Forschende und Vortragende der österreichischen Kunstszene bekannt. Ihre künstlerischen, wissenschaftlichen und forschenden Arbeiten führten sie nach NYC, London, Paris, Chicago, Berlin, den Osten Europas, nach Bombay, Dehli, Varanasi – Eindrücke und Kulturen, die stets ihre sensible Arbeitsweise und ihr kulturpolitisches und soziales Verständnis prägen.
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