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Enzyme „entschärfen“ Sprengstoff
Mittwoch, 11. Juli 2007
Ob Tunnels aus dem Berg gesprengt, Lawinen durch Explosion zum Abgang gebracht oder in einem Steinbruch mineralische Materialien abgebaut werden – in jedem Fall dienen Sprengstoffe als Werkzeug.

Oft detoniert nur ein Teil der explosiven Ladung, das Gift gelangt in die Umwelt. Der Grazer Chemiker Georg Gübitz vom Institut für Umweltbiotechnologie der TU Graz entwickelte ein Verfahren, bei dem Enzyme verbleibende Sprengstoffreste auf natürlichem Weg und in kurzer Zeit abbauen.

Umweltschutzpreis des Landes Steiermark für TU-Forscher. Für seine Forschungsarbeit verlieh das Land Steiermark Gübitz den Umweltschutzpreis in der Kategorie „Leistungen von Universitäten“. Diese Auszeichnung folgt seinem Ruf auf den Lehrstuhl für Umweltbiotechnologie der TU Graz, nachdem er gleich zwei andere Berufungen ins Ausland abgelehnt hatte.
Gemeinsam mit dem österreichischen Sprengstoffhersteller Austin Powder hat Gübitz eine Methode entwickelt, wie Trinitrotoluol – besser bekannt als TNT – und andere Sprengstoffe mit Hilfe von Mikroorganismen biologisch abgebaut werden können: Sobald das Material feucht wird, nehmen die im Sprengstoff eingebauten Enzyme ihre Arbeit auf und zersetzen die gefährlichen Überreste. „Die wissenschaftliche Herausforderung bestand darin, jene Enzyme zu finden, die TNT reduzieren und an Stoffe im Humusboden binden. Bei unserer Lösung wird der Sprengstoff unter optimalen Bedingungen in drei Tagen statt nach erst 30 Jahren abgebaut und ist dann weder giftig, noch brennbar“, resümiert der Forscher.
js

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