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DJ KOLCHOS - DJ SOWCHOS
Archiv - SONDERTEIL: Die ersten zehn Jahre
10 Jahre Korso, 12 Jahre Exil

Vor 12 Jahren haben DJ Kolchos und DJ Sowchos ihre agrarpolitisch darnieder liegende lettische Heimat verlassen, um ihr Glück in der Ferne zu suchen. Seit 1995 leben die mittlerweile naturalisierten Wirtschaftsflüchtlinge bereits in Graz, dessen musikalisches Geschehen sie am Ende des in seinen letzten Atemzügen liegenden Jahrtausends mitprägten, bevor sie sich aus dem aktiven Schallplattenunterhaltungsprozess zurückzogen, um sich den mit der Musikproduktion verbundenen Probleme aus deskriptiv-analytischer Ebene zu nähern.

Aufgewachsen in der lettischen Provinz, machen die beiden Jugendlichen bereits als Schüler im Polytechnikum ihrer heimatlichen landwirtschaftlichen Produktiongenossenschaft auf sich aufmerksam, als sie anlässlich des Besuchs eines Agrarkommissars Dvoráks Symphonie „Aus der Neuen Welt" in einem Arrangement für sechs Kühe, zwei Traktoren und eine Erntemaschine zur Aufführung bringen.

Im Gegensatz zu Antonín Dvorák, der sich im Rahmen seines dreijährigen Amerikaaufenthalts von „Buffalo Bill Cody‘s Wild West Show" inspirieren ließ, verließen sich die beiden jungen Nomaden nicht auf Darstellungen aus zweiter Hand, sondern nahmen eine tagelange Odyssee auf sich, die sie Mitte der 1990er Jahre von Hauptbahnhof Riga nach Graz führte. Obwohl sie regelmäßig die Welt und das All bereisen, besuchen sie nur selten ihre baltische Heimat. Sie haben wenig Zeit, sie haben viele Zeilen zu füllen. Anlässlich des zehnten Jahrestages ihres journalistischen Engagements im KORSO, dem Organ der werktätigen Bevölkerung, lassen wir Zeitgenossen, Bewunderer und Kritiker von DJ Kolchos und DJ Sowchos zu Wort kommen.

Wenn wir DJ Kolchos und DJ Sowchos nicht würdigten, dann wären wir bloß Ignoranten, die es nicht verdient haben, in ihrer Zeit zu leben. (Brendan Behan)

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