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Alpine Peace Crossing – auf den Spuren von 5.000 jüdischen Flüchtlingen
Archiv - Zeitgeschichte
ImageIn den Sommermonaten 1947 flüchteten tausende jüdische „displaced persons" in Gruppen von jeweils ca. 200 Personen über den 2.634 m hohen Krimmler Tauern nach Südtirol und von dort weiter nach Genua mit Ziel Palästina. Österreich, und besonders Salzburg, waren nach dem Ende des 2. Weltkriegs Drehscheibe des Exodus für 200.000 Juden aus Zentral- und Osteuropa.

ImageDie Grenze nach Italien war ihnen versperrt; der bis zu 10-stündige Fußmarsch über die Hohen Tauern war die einzige Fluchtroute für 5.000 Männer, Frauen und auch Kinder. Dennoch handelt es sich um ein nahezu vergessenes Kapitel österreichischer Nachkriegsgeschichte.

Ernst Löschner, Direktor der BNP Paribas Österreich, startete daher zum 60-jährigen Gedenken an diese Flucht eine Initiative um diese Menschen und jene, die ihnen bei der Flucht geholfen haben, mit einer Gedächtnisüberquerung zu ehren „Sie soll daran erinnern, was war; sie soll aber gleichzeitig auch Anlass sein, die weltweit aktuelle Flüchtlingssituation 2007 zu thematisieren. Unser Projekt ist daher im Wesentlichen ein internationaler Friedensappell", so Löschner.

Das Alpine Peace Crossing – veranstaltet vom Nationalpark Hohe Tauern Salzburg, gemeinsam mit der Stadtgemeinde Saalfelden und den Gemeinden Krimml (Salzburg) und Ahrntal (Südtirol) – beginnt am 28. Juni 2007 um 11.00 Uhr mit einer Gedenksteinenthüllung in Saalfelden – der Ausgangspunkt für die Flucht über die Berge war das Lager Givat Avoda in der heutigen Wallnerkaserne. Der Festakt in Krimml um 16.00 Uhr steht im Zeichen von Vergangenheit und Gegenwart der Flüchtlingsbewegungen. Ein besonderer Höhepunkt ist das von Peter Huemer moderierte Friedensgespräch mit prominenter Besetzung: Frank Stern, Mouhanad Khorchide, Michael Landau, Margit Maximilian und Wolfgang Petritsch. Am 29. Juni 2007 findet die Gedächtnisüberquerung über den Krimmler Tauern, begleitet von staatlich geprüften Bergführern, statt. Nach sieben bis acht Stunden Gehzeit werden die Wandernden St. Johann im Ahrntal erreichen, wo um 19.30 Uhr die Abschlussfeier beginnt.

Das Gesamtprojekt steht unter dem Ehrenschutz von Heinz Fischer und Giorgio Napolitano (den Staatspräsidenten Österreichs und Italiens) sowie von Antonio Guterres (UN-Flüchtlingshochkommissär), und wird von einem prominent besetzten internationalen Ehrenkomitee namentlich unterstützt.
kd
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