Über die Rückkoppelungen der schwingenden Gitarre und dem Sound aus den Boxen entsteht ein bemerkenswertes und immer sich veränderndes Akustikszenario, das durch Annäherung der Betrachter beeinflusst wird. Genau genommen reagiert die Installation schon auf minimalste Einflüsse im Galerieraum. Ein nachgerade genial einfaches Konzept, das im Sinn des offenen Kunstwerkes weiteste Interpretationen um Systemfragen eröffnet. – John Cage is watching and still listening. Zu hören und zu sehen noch bis zum 14. April im
ESC im Labor, Jakoministraße 16,
http://esc.mur.at
Das Sehen um die Augen fliegen lassen. Nachdem die Rauminstallation von
E. d Gfrerer,
Mind the Gap, in der er das
Hotel Rhizom in der Jakoministraße mittels einer subtilen Verknüpfung von Innenraum und Außenbereich neu interpretierte, leider nicht mehr zu sehen ist, sei hier auf ein neues Rhizom-Projekt verwiesen. Im Rahmen des
V:NM-Festivals zeigen Rhizom und die Künstlergruppe
ballcam am 21. April im
ESC im Labor Video-Had-Ball. Eine in einem Fußball integrierte Videokamera, ein Kopfstand zu ebener Erde und eine Komposition als Video-Musik-Performance sind die Bestandteile eines abenteuerlich anmutenden Programms, infolge dessen „uns das Sehen um die Augen und das Hören um die Ohren fliege". 21. April um 19.00 Uhr im
ESC im Labor, Jakoministraße 16.
Abstracts und Statements. Im Lauf mehrerer Jahre hat der
Kunstverein Medienturm ein internationales GastkünstlerInnenprogramm entwickelt. Gleichzeitig wurden immer wieder Auftragsarbeiten an eine jüngere Generation von österreichischen KünstlerInnen vergeben; die Sammlung von Videoarbeiten ist nun unter dem Titel
Abstracts of Syn zu sehen beziehungsweise wurde sie in der
Edition Medienturm aufgelegt.

Außerdem
zeigt
Christopher Musgrave (USA) mehrere Medieninstallationen wie die gegenläufige Projektion der mythologischen Flüsse Lethe (Vergessen) und Mnemosyne (Erinnern) oder eine bedingt materielle Laserskulptur mit dem Titel
Rudolph. Bis zum 10. Mai im Kunstverein Medienturm, Josefigasse 1. www.medienturm.at

Statements respektive Kunstwerke von appellativem Charakter über einen Zeitraum von 1910 bis 2007 zeigt die
Galerie remixx. Arbeiten von
Schiele, Mühl, Frieberger, Büro x Wien, Schöner, Schwarzkogler bis zu jüngsten von
Divanova, Johannes Schwob oder
Edgar Honetschläger stehen für Interventionen von KünstlerInnen, die in politische und soziale Diskurse eingreifen oder solche mittels Paraphrasierung eröffnen. Bis zum 24. April in der
Galerie remixx, Bürgergasse 5.
www.galerie-remixx.at
Sein, Schein und Realismus. An derselben Adresse, in der
Galerie Kunst & Handel, bestreiten die beiden Grazer
Arnold Reinisch und
Alfred Resch erstmals eine gemeinsame Ausstellung unter dem initialen Titel
AR-Synthesis. Die thematische Verwandtschaft der Künstler kulminiert in der Behandlung eines in der Kunst stets relevanten Anspruchs vom Schein des Seins. So arbeitet Reinisch mit Materialien, die andere Materialqualitäten darstellen oder abbilden, verwoben in einem wechselweisen Bezugssystem des eigenen Werks. Alfred Resch behandelt in seiner Malerei
Ausschnitte unserer Welt, die er in Überblendungen, als Bild im Bild, konstruiert. Bis zum 14. April in der
Galerie Kunst & Handel, Bürgergasse 5. www.kunstundhandel.com
Hotel Jupiter nennt
Leif Trenkler seine Ausstellung in der
Galerie Patrick Ebensperger. Ein nahezu klassisches Bild des Genres vermittelt Trenkler mit seiner Haltung, als Maler wie eine halbdurchsichtige Linse zu agieren. Der Realismus in der Sicht auf Alltagsszenen wird wie durch „einen patinierten Filter" gebrochen. Gegenüber dem Abbild von Wirklichkeit betont Trenkler die subjektive Wahrnehmung beziehungsweise Gestaltung des malerischen Bildes mit Wirklichkeitsbezug. Bis zum 5. Mai in der
Galerie Patrick Ebensperger, Mehlplatz 1.
www.ebensperger.net
Es fünf aber die nennt der Belgier
Klaus G. Gaida sein Projekt, das von Zeichnungen und Kritzeleien auf Bierdeckeln ausgeht. Die damit zusammengefügten und durch den Betrachter nochmals neu gefügten „Bruchstücke verloren gegangener Kontexte", führen Phänomene individueller Interpretation vor. Bis zum 14. April in den
Minoriten-Galerien im Priesterseminar, Bürgergasse 2. www.minoritenkulturgraz.at
GastrokunstWerkStadt. „Bilderschutt / Rohmaterial" nennt Rainer Ganahl, den technisch gefrorenen Propagandaschutt, der nach Zensur weltweit an Medienzentralen versandt wird, um „einen Krieg zu legitimieren und konsumgerecht mit Werbeeinschaltungen zu plausibilisieren". Neben Ganahls Fotografien zeigt Graz Kunst ein Video von Anna Jermolaewa mit dem Titel
Celebrities, in dem sie zeigt, wie allzu Konformes den gesellschaftlichen Halt wieder verliert. Dazu
Haarzeichnungen von Ursula Neugebauer und
Positionen zeitgenössischer Schmuckkunst / Autorenschmuck von Raich & Knecht. Bis zum 17. April bei Graz Kunst, Sporgasse 18.

Wieder zu Gast in der
Werkstadt Graz ist der aus Bangalore / Indien stammende Künstler, Filmdarsteller und Kurator
M. S. Umesh. Diesmal schwingt er die Kochlöffel im hofseitigen Restaurant
WerkStadtKüche und kredenzt indische, tibetanische und pakistanische Gerichte. Das Projekt WerkStadtKüche wird infolge von mehreren Gastköchen abwechselnd bekocht, neben anderen mehr auch von Teranga-Initiator
Bambo Sane-Rauter mit afrikanischen Speisen. Kunst, wie wir wissen, ist schließlich ein Lebensmittel.
WerkStadtKüche, Sporgasse 16.
http://werkstadt.at