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Pendelnde Gitarren. „Pendelnde Gitarren sah ich zum ersten Mal in einer Show mit Vico Torriani circa 1964." So banal beschreibt Seppo Gründler seine Erinnerung, die er mit der nun realisierten, hochsensiblen Installation GitarrenPendel verbindet. Offenbar fand eine sukzessive Weiterführung statt, nachdem er schon 2004 Steve Reichs Pendulum im Kleinformat gebaut hatte. Zwischen drei Verstärkerboxen hängt nun eine Fender Stratocaster, die man zunächst von Hand in Bewegung setzen muss.
Über die Rückkoppelungen der schwingenden Gitarre und dem Sound aus den Boxen entsteht ein bemerkenswertes und immer sich veränderndes Akustikszenario, das durch Annäherung der Betrachter beeinflusst wird. Genau genommen reagiert die Installation schon auf minimalste Einflüsse im Galerieraum. Ein nachgerade genial einfaches Konzept, das im Sinn des offenen Kunstwerkes weiteste Interpretationen um Systemfragen eröffnet. – John Cage is watching and still listening. Zu hören und zu sehen noch bis zum 14. April im ESC im Labor, Jakoministraße 16, http://esc.mur.at Das Sehen um die Augen fliegen lassen. Nachdem die Rauminstallation von E. d Gfrerer, Mind the Gap, in der er das Hotel Rhizom in der Jakoministraße mittels einer subtilen Verknüpfung von Innenraum und Außenbereich neu interpretierte, leider nicht mehr zu sehen ist, sei hier auf ein neues Rhizom-Projekt verwiesen. Im Rahmen des V:NM-Festivals zeigen Rhizom und die Künstlergruppe ballcam am 21. April im ESC im Labor Video-Had-Ball. Eine in einem Fußball integrierte Videokamera, ein Kopfstand zu ebener Erde und eine Komposition als Video-Musik-Performance sind die Bestandteile eines abenteuerlich anmutenden Programms, infolge dessen „uns das Sehen um die Augen und das Hören um die Ohren fliege". 21. April um 19.00 Uhr im ESC im Labor, Jakoministraße 16. Abstracts und Statements. Im Lauf mehrerer Jahre hat der Kunstverein Medienturm ein internationales GastkünstlerInnenprogramm entwickelt. Gleichzeitig wurden immer wieder Auftragsarbeiten an eine jüngere Generation von österreichischen KünstlerInnen vergeben; die Sammlung von Videoarbeiten ist nun unter dem Titel Abstracts of Syn zu sehen beziehungsweise wurde sie in der Edition Medienturm aufgelegt. Außerdem zeigt Christopher Musgrave (USA) mehrere Medieninstallationen wie die gegenläufige Projektion der mythologischen Flüsse Lethe (Vergessen) und Mnemosyne (Erinnern) oder eine bedingt materielle Laserskulptur mit dem Titel Rudolph. Bis zum 10. Mai im Kunstverein Medienturm, Josefigasse 1. www.medienturm.at Statements respektive Kunstwerke von appellativem Charakter über einen Zeitraum von 1910 bis 2007 zeigt die Galerie remixx. Arbeiten von Schiele, Mühl, Frieberger, Büro x Wien, Schöner, Schwarzkogler bis zu jüngsten von Divanova, Johannes Schwob oder Edgar Honetschläger stehen für Interventionen von KünstlerInnen, die in politische und soziale Diskurse eingreifen oder solche mittels Paraphrasierung eröffnen. Bis zum 24. April in der Galerie remixx, Bürgergasse 5. www.galerie-remixx.at Sein, Schein und Realismus. An derselben Adresse, in der Galerie Kunst & Handel, bestreiten die beiden Grazer Arnold Reinisch und Alfred Resch erstmals eine gemeinsame Ausstellung unter dem initialen Titel AR-Synthesis. Die thematische Verwandtschaft der Künstler kulminiert in der Behandlung eines in der Kunst stets relevanten Anspruchs vom Schein des Seins. So arbeitet Reinisch mit Materialien, die andere Materialqualitäten darstellen oder abbilden, verwoben in einem wechselweisen Bezugssystem des eigenen Werks. Alfred Resch behandelt in seiner Malerei Ausschnitte unserer Welt, die er in Überblendungen, als Bild im Bild, konstruiert. Bis zum 14. April in der Galerie Kunst & Handel, Bürgergasse 5. www.kunstundhandel.com Hotel Jupiter nennt Leif Trenkler seine Ausstellung in der Galerie Patrick Ebensperger. Ein nahezu klassisches Bild des Genres vermittelt Trenkler mit seiner Haltung, als Maler wie eine halbdurchsichtige Linse zu agieren. Der Realismus in der Sicht auf Alltagsszenen wird wie durch „einen patinierten Filter" gebrochen. Gegenüber dem Abbild von Wirklichkeit betont Trenkler die subjektive Wahrnehmung beziehungsweise Gestaltung des malerischen Bildes mit Wirklichkeitsbezug. Bis zum 5. Mai in der Galerie Patrick Ebensperger, Mehlplatz 1. www.ebensperger.net Es fünf aber die nennt der Belgier Klaus G. Gaida sein Projekt, das von Zeichnungen und Kritzeleien auf Bierdeckeln ausgeht. Die damit zusammengefügten und durch den Betrachter nochmals neu gefügten „Bruchstücke verloren gegangener Kontexte", führen Phänomene individueller Interpretation vor. Bis zum 14. April in den Minoriten-Galerien im Priesterseminar, Bürgergasse 2. www.minoritenkulturgraz.at GastrokunstWerkStadt. „Bilderschutt / Rohmaterial" nennt Rainer Ganahl, den technisch gefrorenen Propagandaschutt, der nach Zensur weltweit an Medienzentralen versandt wird, um „einen Krieg zu legitimieren und konsumgerecht mit Werbeeinschaltungen zu plausibilisieren". Neben Ganahls Fotografien zeigt Graz Kunst ein Video von Anna Jermolaewa mit dem Titel Celebrities, in dem sie zeigt, wie allzu Konformes den gesellschaftlichen Halt wieder verliert. Dazu Haarzeichnungen von Ursula Neugebauer und Positionen zeitgenössischer Schmuckkunst / Autorenschmuck von Raich & Knecht. Bis zum 17. April bei Graz Kunst, Sporgasse 18. Wieder zu Gast in der Werkstadt Graz ist der aus Bangalore / Indien stammende Künstler, Filmdarsteller und Kurator M. S. Umesh. Diesmal schwingt er die Kochlöffel im hofseitigen Restaurant WerkStadtKüche und kredenzt indische, tibetanische und pakistanische Gerichte. Das Projekt WerkStadtKüche wird infolge von mehreren Gastköchen abwechselnd bekocht, neben anderen mehr auch von Teranga-Initiator Bambo Sane-Rauter mit afrikanischen Speisen. Kunst, wie wir wissen, ist schließlich ein Lebensmittel. WerkStadtKüche, Sporgasse 16. http://werkstadt.at Wenzel Mraček
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