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Paragone – Skulptur oder Malerei oder Netzkunst |
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Andreas Schnitzler: Der Wettstreit der Künste. Die Relevanz der Paragone-Frage im 20. Jahrhundert. Berlin 2007 (Dietrich Reimer Verlag). ISBN 978-3-496-01366-2, 29,- Euro Im Jahr 1490 begann Leonardo da Vinci mit Arbeiten zu einem Traktat über die Malerei, der zwar zu Lebzeiten nicht mehr veröffentlicht werden sollte, der aber in einer Auswahl von Überlegungen und Bemerkungen zur Kunst als Libro di Pittura schließlich in den Besitz der Vatikanischen Bibliothek gelangte. Aus den darauf basierenden Publikationen von Gulielmo Manzi (1817) und J. P. Richter (1939) ging der kunsthistorische Begriff des Paragone (Vergleich) für den Wettstreit zwischen den Kunstgattungen hervor. Im Kern ist damit die zu Ende des 15. Jahrhunderts von Leonardo initiierte Verteidigung des Primats der Malerei gegenüber den anderen Kunstgattungen, speziell der Skulptur, bezeichnet. Diese, so ein Argument, entbehre aufgrund der schweißtreibenden und lärmenden „mechanisch determinierten Arbeit des Bildhauers … jeglicher Nobilität". Perspektive und Schattenbildung etwa seien dem Aufgabenbereich des Bildhauers naturgegeben entzogen. Die Arbeit des Malers dagegen sei intellektuell höher zu bewerten, der durch illusionistische Mittel und Farbeinsatz jene Phänomene im Bild integriert und außerdem die Wiedergabe transparenter oder spiegelnder Körper unter Festlegung eines Standpunktes bewerkstelligen muss.
In der nun von Andreas Schnitzler vorgelegten Publikation, nach dessen Dissertation am Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz, behandelt der Autor ausgehend von diesem zentralen Problem „Gattungsquerelen", die sich schon seit der Antike bis zur „Disputa delle arti" der frühen Humanisten Petrarca, Boccaccio und Lino Coluccio Salutati abzeichneten... wm
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