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Agrarlandesrat Johann Seitinger: „Heimische Lebensmittel sind nicht nur frischer, sondern ersparen durch kurze Transportwege auch große Mengen an CO2-Emissionen."
Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen mit Temperaturanstiegen insbesondere die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und die Wasserversorgung. Agrarlandesrat Johann Seitinger hat aus diesem Grund im März seine umfassende Klimaschutzstrategie aus dem Bereich des Lebensressorts präsentiert.
Von den insgesamt sechs wesentlichen Schwerpunkten im Klimaschutzprogramm (Energie, Wohnbau, Verkehr, Industrie, Lebensmittel, Abfallwirtschaft) sind vier Bereiche dem Lebensressort zugeordnet. Durch ein Paket von Maßnahmen in diesen Bereichen können alle Menschen dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels zu vermindern. Vorrang für erneuerbare Energien im Wohnbau. Im Bereich der Wohnbauförderung soll ab Herbst 2007 auch im Geschossbau der Einsatz erneuerbarer Energie vorgeschrieben sein und die Verpflichtung zur Installation einer Solaranlage gelten. Durch thermische Sanierungen im Rahmen der Aktion „Minus 70%" sollen mindestens 50% der Häuser (ca. 70.000 Wohneinheiten) aus den sechziger und siebziger Jahren mit Förderungen des Landes bis 2015 auf einen modernen Stand gebracht werden. Förderung für Biomasse und Wasserkraft. Seitinger setzt aber auch auf den Ausbau der erneuerbaren Energieressourcen: „Bäuerliche Betriebe werden sich als Energiedienstleister wesentlich stärker als bisher positionieren." Die derzeitige Anzahl von 200 Holzcontracting-Anlagen soll bis zum Jahr 2013 verdoppelt werden; dafür werden 140 Mio Euro an Investitionsförderungen zur Verfügung gestellt. In sieben steirischen Regionen werden Biomassehöfe installiert, die eine regionale Energieversorgung mit erneuerbarer Energie sicherstellen. Analoges gilt für die Wasserkraft: Fast zwei Drittel aller Wasserkraftwerke sind in der Steiermark bereits älter als 30 Jahre. Die hier schlummernden, beträchtlichen Effizienzreserven gilt es in den nächsten Jahren nutzbar zu machen. Abfall-Aktion „Trennts 07". Die SteirerInnen sind beim Mülltrennen gewissenhaft (70% des Abfalls bzw. Mülls werden streng getrennt), aber immerhin landen die restlichen 30% einfach in der Restmülltonne. Hochgerechnet werden jedes Jahr mehr als 10 Mio Euro „weggeworfen", also im Restmüll statt in der getrennten Sammlung entsorgt. Enorme Energiekapazitäten werden dadurch auf Deponien gelagert. Ziel der Kampagne „Trennt’s 07 - Müll ist Mehrwert" ist es, den SteirerInnen das Thema Mülltrennen und den Wert des Mülls noch mehr ins Bewusstsein zu rufen. Die Sammlung und Verwertung von Abfällen liegt seit Jahren im Verantwortungsbereich der steirischen Gemeinden. Ein neues Logistikkonzept, im Sinne des RegioNext-Modells, wird jetzt erarbeitet, um unnötige LKW-Kilometer einzusparen. Lebensmittel bewusst einkaufen. Landesrat Seitinger präsentierte zwei Einkaufskörbe mit jeweils 10 gleichen Produkten des täglichen Lebens. Der Korb mit importierten Produkten hatte 50.000 Kilometer hinter sich gebracht, der heimische Warenkorb 320 Kilometer. Das Bemerkenswerte ist, dass der heimische Warenkorb um nur 90 Cent teurer war als der importierte. Landesrat Johann Seitinger: „Durch den Kauf frischer und qualitativ hochwertiger heimischer Waren kann jeder steirische Haushalt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten." Eine aktuelle von der Agrarmarkt Austria (AMA) in Auftrag gegebene Studie belegt, dass durch den Kauf von 10% mehr regionalen Lebensmitteln eine Reduzierung der gefahrenen LKW-Kilometer um 166 Millionen pro Jahr erreicht wird, was wiederum einer Reduktion von rd. 100.000 Tonnen CO2 entspricht. Seitinger fordert: „Hier muss die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen und die Umsetzung mehrerer einstimmiger Landtagsbeschlüsse vorantreiben, die einen mind. 25%-igen Biolebensmittel-Anteil in den Landeskrankenhäusern und Sozialheimen vorsehen. Josef Schiffer
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