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35 Jahre im Dienst der Sprachenvielfalt
Archiv - Bildung
Freitag, 10. März 2006
ImageFoto: Dr. Dagmar Heindler: „Das ÖSZ ist die Schnittstelle zwischen inter-nationalen Entwicklungen und der österreichischen Sprachenpolitik."

In Graz werken die Thinktanks der österreichischen und der europäischen Sprachenpolitik und Fremdsprachendidaktik – an vorderster Stelle das Europäische Fremdsprachenzentrum des Europarates am Nikolaiplatz und das Österreichische Sprachen-Kompetenz-Zentrum in der Hans-Sachs-Gasse, das dieser Tage seinen 35. Geburtstag feierte.

„Graz hat sich in Fachkreisen als sprachenpolitische Marke etabliert", sagt ÖSZ-Geschäftsführerin Dr. Dagmar Heindler – daran trage die Tätigkeit ihrer Institution bedeutenden Anteil. Das Sprachen-Kompetenz-Zentrum wurde vor einem Jahr aus der ministeriellen Verwaltung entlassen und in einen eigenständigen Verein überführt, was zu einer Ausweitung des Tätigkeitsbereiches führte.

Zielgruppen der ÖSZ-Tätigkeit sind Studierende, Sprachenlehrer-
Innen aller Schulstufen, LehrerausbildnerInnen, EntscheidungsträgerInnen im Bildungsbereich und die interessierte Öffentlichkeit; die Tätigkeit reicht von der Beantwortung von Anfragen im Zusammenhang mit dem Sprachenlernen über die Politikberatung, die Herausgabe von Fachpublikationen Handreichungen für SprachlehrerInnen und Unterrichtmaterialien bis zur Abhaltung von Lehrerfortbildungsseminaren.

Zudem bildet das ÖSZ „die Schnittstelle zwischen den internationalen Entwicklungen und der nationalen Sprachenpolitik, weil wir Österreich in allen wichtigen internationalen sprachenpolitischen Gremien vertreten", unterstreicht Heindler. Mehrsprachigkeit als Ziel. Das ÖSZ versteht sich als Vorreiter einer Entwicklung hin zur Mehrsprachigkeit: Sprachenkenntnisse können auf verschiedenen Niveaus erworben werden; „wir versuchen die bisherige Betrachtungsweise zu überwinden, dass eine Sprache mindestens vier Jahre lang und mit dem Ziel erlernt werden muss, keine Fehler zu machen", formuliert Heindlers Stellvertretreter Mag. Gunther Abuja. Darum habe man beim ÖSZ schon vor einem Jahrzehnt Lehrbehelfe erarbeitet, die etwa die österreichischen Minderheitensprachen ebenso in den Sprachunterricht mit einbeziehen wie die MigrantInnensprachen. Mit einem innovativen Produkt, dem „Europäischen Sprachenportfolio", sollen SchülerInnen – und LehrerInnen – auf die bestehende Sprachenvielfalt hingewiesen und die Dokumentation von Kenntnissen und Lernfortschritten in den verschiedenen Sprachen auf international vergleichbare Weise ermöglicht werden.

Sämtliche Publikationen des Österreichischen Sprachen-Kompetenz-Zentrums sind unter www.sprachen.ac.at downloadbar.

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