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www.sichertdasaugartenkino.at – mehr als 3000 Unterschriften in drei Tagen
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ImageKulturstadtrat Miedl wird Kinobetreiber Grigoriadis beim Mietrechtsprozess unterstützen

Eines der wenigen Grazer Qualitätskinos, das KIZ – Kino im Augarten, soll einem kombinierten Einkaufs-, Büro- und Wohnkomplex weichen, der neue Grundstückseigentümer hat eine Räumungsklage eingebracht. Unter den Grazer KinofreundInnen rumort es gewaltig; Stadtrat Miedl sagt im KORSO-Gespräch seine Unterstützung für das KIZ zu.

„Seit 1974 bespielen wir den Standort hier in der Friedrichgasse, seit 1984 haben wir hier unsere Heimstatt", sagt KIZ-Geschäftsführer Nikos Grigoriadis. „Wir kämpfen mit allen legalen Mitteln gegen die Räumungsklage." Zudem will Grigoriadis den von der Stadt im Auftrag des Bauträgers SOB im Februar 2007 erstellten Bebauungsplan beeinspruchen, weil dieser – im Gegensatz zur ebenfalls von der Stadt 2000 im Rahmen des damaligen ELMAS-Projektes erstellten Bebauungsstudie – das Kino nicht mehr enthält.
Das wohl anspruchsvollste Grazer Programmkino zeigt vornehmlich europäische und österreichische Filme; Grigoriadis ist eines von neun Vorstandsmitgliedern des Lichtspieltheater-Verbands C.I.C.A.E. (Confédération internationale des cinémas d’art et d’essai), der weltweit 3000 Qualitätskinos umfasst.

Breite Unterstützung von Kulturschaffenden und KulturpolitikerInnen. Innerhalb von nur drei Tagen haben mehr als 3000 Personen – vornehmlich aus dem Raum Graz – eine im Internet unter www.sichertdasaugartenkino.at erreichbare Unterschriftenliste unterzeichnet. Darunter Diagonale-Chefin Birgit Flos, herbst-Intendantin Veronica Kaup-Hasler, ArchitektInnen-Präsidentin Ulrike Bogensberger, die Komponistin Olga Flor, „Lichtungen"-Herausgeber Markus Jaroschka und unzählige weitere Kulturschaffende. Zusätzlich hat sich auf Initiative der grünen Klubobfrau Sigi Binder und weiterer Personen ein Unterstützungskomitee gebildet, das sich vorerst aus den Kultursprechern sämtlicher Gemeinderatsfraktionen, Kulturschaffenden und einer Reihe weiterer Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammensetzt – von Altbürgermeister Alfred Stingl über den Schriftsteller Ernst M. Binder, Emil Breisach, Dr. Christa Steinle von der Neuen Galerie, Akademie-Graz-Präsidentin Astrid Kury und vielen anderen.
Die UnterzeichnerInnen der Unterschriftenliste sprechen sich für den Erhalt des Augartenkinos aus und fordern die zuständigen Stadträte auf, gemeinsam mit dem Träger des Neubaus eine Lösung für die Unterbringung des Kinos im neu errichteten Gebäudekomplex in der Grazbachgasse/Friedrichgasse zu finden oder – sollte keine Einigung erzielt werden – „gemeinsam mit dem Betreiber des Kinos einen anderen, zentralen und geeigneten Standort zu suchen".

Miedl springt ein. „Natürlich muss das Augartenkino erhalten werden", sagt Kulturstadtrat Werner Miedl in einer ersten Reaktion gegenüber KORSO, „andere Städte bemühen sich ja darum solche Einrichtungen anzusiedeln, die wir zum Glück schon haben."
„Ich werde Herrn Grigoriadis jedenfalls im Mietrechtsprozess unterstützen", kündigt Miedl an – wahrscheinlich in Form eines Rechtsbeistands, es könne aber auch sein, dass die Stadt selbst den Prozess führen werde. „Der Bauwerber soll in seinen Plänen das Kino mit berücksichtigen." Dass dann voraussichtlich die Mietkosten für das KIZ steigen würden, ist Miedl klar – „ich würde dann meinen Teil dazu beitragen, die Differenz abzudecken, aber natürlich würde ich diesbezüglich auch um Unterstützung an das Land herantreten."
Harsche Kritik übt Miedl an den Kinderfreunden, den ursprünglichen Grundstücksbesitzern, die das Grundstück von der Stadt unter der Auflage geschenkt bekommen hatten, es für Aktivitäten der Kinder- und Jugendarbeit zu nützen – und es nun zu Geld machten, um einer Finanzkrise Herr zu werden. „Sollte der Prozess wider Erwarten verloren gehen", sagt Miedl, „werden wir versuchen, uns an den Kinderfreunden schadlos zu halten".
Christian Stenner

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