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Sonntag, 12. November 2006 | |
![]() Heute ist das Franz-Josefs-Land russisches Territorium, die von den Entdeckern vergebenen Namen sind wohl aufgrund geografisch wie ökonomisch marginaler Relevanz dem Vergessen anheim gefallen. Franz-Josefs-Land steht in Anbetracht der historischen Ereignisse um seine Entdeckung und sein erneutes Verschwinden im Konvolut der Expeditionsdokumente für den paradox anmutenden Topos einer real-geografischen Utopie.
![]() ![]() ![]() Potentielle Eingriffe. Die Erschließung naturbelassener Landschaft im Bewusstsein der Rezipienten provoziert der passionierte Bergwanderer Alfred Resch durch eine Landschafts-Tastatur (2002) in den Lechtaler Alpen. Ein überdimensionales Keyboard aus Stein am Rande eines Bergweges vermittelt den Eindruck, man könnte mittels Tastendrucks individuelle Veränderungen in der Umgebung vornehmen. Dieses im Kontext von Land Art zu lesende Beispiel will der Künstler allerdings bewusst abgegrenzt wissen zu Arbeitsweisen der Kategorie Earth Works und den damit verbundenen massiven Eingriffen in die Landschaft. Vielmehr hinterlässt er mit Landschafts-Tastatur ein kontradiktorisches Denkzeichen: Wenngleich dieser alpine Bereich nahezu unberührt erscheint, ist er doch kultivierte, bewirtschaftete Landschaft, zudem den Einflüssen überregionaler Klimaveränderungen ausgesetzt und geologisch in stetiger Umformung begriffen. ![]() Die hier beschriebenen wie etliche weitere Installationen und plastische Arbeiten im Oeuvre von Alfred Resch sind in ihren Entwicklungsphasen jeweils mit mehr oder weniger umfassenden Recherchen um historische, geografische oder im weitesten Sinn physikalische Bedingungen ihres Ausführungs- oder Präsentationsortes verbunden. Das Sammeln von Information und deren nochmalige Umformung in der Konzentration als Werk sind maßgeblich für den narrativen Charakter dieser Arbeiten. Ganz offensichtlich, und gerade durch die recherchebasierte Herangehensweise, stößt Alfred Resch immer wieder an Probleme individueller Interpretation von Wirklichkeiten, wie sie sich ihm in Form von Zusammenhängen oder übernommener und in der Folge verarbeiteter Bilder erschließen. Multiple Sichtweisen. Entdecken und Verbergen bilden Parameter in der malerischen Auseinandersetzung mit Bildern aus Mikrobereichen – etwa Fotografien von Prozessen im Inneren eines Teilchenbeschleunigers – oder des Weltalls als Makrobereich, aufgenommen über Superteleskope. Wie überhaupt, machen gerade die formalen Ergebnisse von Abbildungsverfahren in den Naturwissenschaften deutlich, dass die Abbildung eine direkte Folge des dazu herangezogenen Instrumentariums ist und daher nur bedingt autonom interpretiert werden kann. Alfred Resch bedient sich solcher Mikro- und Makroaufnahmen als Motive, indem er eine erste Bildschicht teilweise mit Klebestreifen verdeckt um darüber das Bild eines zweiten Motivs zu legen. Was nach Entfernen der Klebestreifen sichtbar wird, ist eine strukturierte Überlagerung beziehungsweise Durchdringung der malerisch übertragenen Motive. Der neue Bildinhalt besteht nun aus manipulierten und akkumulierten Teilinformationen, die Sichtweisen oder Standpunkte repräsentieren. Mit dem malerischen Konzept der Schicht- oder Streifenbilder rührt der Künstler aber auch an ein steganografisches Verfahren der Informationsvermittlung, nämlich verdeckte Information durch wahrnehmbare zu transportieren. ![]() Am Samstag, 17. März um 14.00 Uhr, wird in der Galerie Kunst & Handel im Grazer Palais Trauttmansdorff, Burggasse 5, die Publikation A R Synthesis zu Arbeiten von Arnold Reinisch und Alfred Resch im Rahmen der gemeinsamen Ausstellung vorgestellt. Weitere Informationen zum Werk von Alfred Resch unter http://resch.art.googlepages.com Wenzel Mraček Biografie Geboren 1962 in Graz, freischaffender Künstler seit 1981: Malerei, Objekte, Fotografie; parallel dazu Ausbildung in Elektronik sowie Studium der Architektur. Ausstellungen: in Österreich, Deutschland, Italien, Rumänien, Norwegen Aktivitäten: Symposien in Reutte, Grafenschlag, Am Wachtberg, 2004; Land Art, Imst 2002; Neugestaltung Hauptbrücke, Graz 2002; Internationale Gartenschau, Unterpremstätten 2000; Radiosendungen zu „Wellenfängern", 2000-2001; Inszenierungskonzept, Nationalpark Thayatal 1999; Assistent, Florö, Norwegen 1988 Publikationen: Katalog, „wellenfänger / mikro-makro", Alfred Resch 2002; „Steirische Künstler – Malerei und Grafik", 2002; Katalog, „speichersteine", Alfred Resch, 2001; Katalog, „klebebilder", Alfred Resch, 2000; Katalog zur „Internationalen Gartenschau", Cult 2000 Werke: In privaten und öffentlichen Sammlungen; u.a. Artothek des Bundeskanzleramtes, Land Steiermark, Neue Galerie Graz, Wirtschaftskammer Steiermark, Stadt Imst, Kunstsammlung Stift Admont Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen 2005 bahnhöfe, Kunst und Bau, Ausstellung zum Wettbewerb, Montafoner Kunstforum, Schruns, Vorarlberg / raus(ch), photo_graz, Kunstraum Tratari, Graz / einschreibungen, PT(uj – gr)AZ, Schloss Ptuj, Pokrajinski Museum, Ptuj, Slowenien / klangknäuel konsumentenschutz, Arbeiterkammer Steiermark, Graz / projekte 04, Tag der offenen Tür, Atelier, Graz – 2005 rausch, Kunst im Weingarten, Perchtoldsdorf, Niederösterreich / bibliothek anders, wundersames und transformiertes, Museum Admont, Stift Admont 2004 mars, Ankäufe der Artothek des Bundeskanzleramtes, Neue Galerie, Graz / dezember, Tammerburg, Lienz, Osttirol / strip-strip-tease, erotica, Kunstraum/ Kulinarium, Graz / fotoarbeiten, M. Preiner Kunstmesse Salzburg / alfred resch, Kendrion-Kunstpreis, Lerchhaus, Eibiswald / objekte, Galerie Kunst und Handel, Graz / erstarrte landschaften, mit B. Lang u. S. Sakic, Kulturzeit, Reutte, Tirol / o.t., Lebensart, Forum Kloster Gleisdorf / dusche, Kunstwoche Grafenschlag, Vitis, Niederösterreich / alfred resch, Kunstraum, Galerie Kunst und Handel, Graz / sahara, Internationale Hollfelder Kunstaustellung, Hollfeld, Deutschland / collagen, Tammerburg, Lienz / darunter und darüber, LSAP, Wachtberg, Gars, Niederösterreich / kalvarienberg der künstler, ORF Steiermark, Graz / im rahmen, Galerie M. Preiner, Graz / kunst-empfang, ORF-Studio-Steiermark, Graz 2003 collagen, Tammerburg, Lienz - 2003 heimspiel 1, Galerie Schafschetzy, Graz / europe.cc, vororte, Haus d. Architektur, Graz / wasser, Schloss Pichl, Mitterdorf / alfred resch, Galerie art2net, Wien / wunderkammer, Atelier Griesgasse, Graz / kunsthaupt statt kunsthauptstadt, Harnisch u. Schubertkino, Graz / mikro - makro, Galerie Theodor Hörmann, Imst / 20in40, Galerie art2net, Wien 2002 positionen, WUK, Wien / land art, Muttekopfhütte, Imst, Tirol / 7ieben, Galerie art2net, Floridotower, Wien / graz intern, Forum Stadtpark, Graz / der lauf der dinge, Atelier P. Ott, Graz / raum 3, Galerie Maerz, mit Z.Oberwalder u. E.D, Linz 2001 Ausstellung, Ankäufe der Artothek des Bundeskanzleramtes, Neue Galerie, Graz / transmedial exercises, Kulturzentrum Minoriten, mit R. Kordon u. K. Frank, Graz / collezione, Galerie Schafschetzy, Graz / wellenfänger, Österreichische Mediathek, Wien / bunte hunde, Akademie, Graz / aktuelle Kunst in Graz, Workshop, Graz 2000 steinzeitliche vernetzung, Multi-Mediahaus, Würzburg / wellenfänger, ESC im Labor, mit S.Müller-Funk, Graz / buch-speicher-steine, Stift Admont / 2000 substrat, Internationale Gartenschau, Unterpremstätten u.a.
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